Hoffnungsbotschaft in grauen Tagen

Grab
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Schwestern und Brüder, wir wollen euch über die Entschlafenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott die Entschlafenen durch Jesus in die Gemeinschaft mit ihm führen. Denn dies sagen wir euch nach einem Wort des Herrn: Wir, die Lebenden, die noch übrig sind bei der Ankunft des Herrn, werden den Entschlafenen nichts voraushaben. Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt zur Begegnung mit dem Herrn. Dann werden wir immer beim Herrn sein. Tröstet also einander mit diesen Worten!

1 Thessalonicher 4,13-18

Ich mag den November nicht besonders. Dunkel, nass, kalt – das schlägt auf die Stimmung. Ein Monat, der mit dem Fest Allerheiligen so schön beginnt, nimmt mit vielen Toten-Gedenktagen seinen Lauf: Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag. Wir sind in diesen Tagen mit der Endlichkeit unseres Lebens konfrontiert. Das mag herausfordern, möglichst aktiv zu sein, zu reisen, viel von der Welt zu sehen und im Leben viel zu erreichen.

Das Bibelfenster

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Vielleicht macht der Gedanke aber auch Angst und lähmt. Wenn wir die Gräber unserer Verstorbenen besuchen, sie segnen und unserer Lieben in Dankbarkeit gedenken, wird die Endlichkeit des Lebens besonders deutlich. Nichts ist für immer. Schmerz, Vermissen, Trauer – wie gern möchten wir noch einmal die Stimme unserer lieben Verstorbenen hören. Vielleicht sind Dinge ungesagt geblieben. Eine letzte Umarmung, die Hand noch einmal drücken zum Abschied …

Der Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessalónich klingt für mich wie eine Hoffnungsbotschaft in grauen Tagen. Dass die Verstorbenen beim Herrn sind, steht dort. Dass mit dem Tod eben nicht alles zu Ende ist. Dass das, was im Leben bruchstückhaft geblieben ist, vollendet wird. Dass auch die Lebenden, die noch übrig sind, dem Herrn begegnen und für immer bei ihm sein werden. Es gibt ein Wiedersehen mit unseren lieben Verstorbenen. Darauf hoffe ich. Darauf vertraue ich. Darauf freue ich mich.

Katharina Engelen