Nachtwache
In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag lädt das Bistum Osnabrück alle Interessierten zu einer insgesamt neunstündigen Gebetswache live auf Instagram ein. Zwischen 22 Uhr abends und 7 Uhr morgens soll damit auf dem Instagramkanal https://www.instagram.com/bistumosnabrueck an das Leiden und die Todesangst Jesu vor seiner Kreuzigung erinnert werden.
Jeweils für eine halbe Stunde wird eine Person aus dem Bistum zugeschaltet, die in dieser Zeit eine Andacht leitet. Vertreten sind alle zehn Dekanate des Bistums, u.a. mit den Orten Norderney, Bremen, Lingen und Osnabrück. Die Gestaltung der Gebetswachen übernehmen Frauen und Männer aus Kirchengemeinden, Einrichtungen und Verbänden des Bistums, wie beispielsweise der Landjugend, des Kolpingwerks, der Pfadfinder und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum.
Vorher gibt es ab 19 Uhr an dieser Stelle eine Live-Übertragung des nichtöffentlichen Gottesdienstes zum Gündonnerstag mit Bischof Franz-Josef Bode aus dem Osnabrücker Dom:
https://youtu.be/ljgZBuZeYhw
GEBET IN ZEITEN VON CORONA
Ich bete für
– den Stopp der Ausbreitung des Virus und die Verringerung der Ansteckungszahlen
– die Genesung derjenigen, die bereits angesteckt sind
– die schweren Fälle, dass sie keine Schmerzen haben und
dass sie keine Todesangst durch Erstickung erleiden
– den Frieden der Familien die Angehörige verloren haben
– für Familien die in engen Verhältnissen in eine Krise geraten,
dass sie nicht gewalttätig gegenüber Partnern und Kindern werden
– für die Menschen die durch den Shutdown des gesellschaftlichen Lebens in existenzielle Not geraten, dass ihnen geholfen werden kann und
dass diese Zeit, in der sie ohne Einnahmen sind gut überbrückt werden kann
– für alle Ärzte die schwere Entscheidungen zu treffen haben
-für alle Pflegekräfte, die Schwerkranke in den Tod begleiten müssen
– für alle die, die nicht zuhause bleiben können:
Ärzte, Pflegekräfte, Apotheker, Post, Bahn, Polizei,
Lebensmittelfachkräfte, Arbeitende im Supermarkt und der Logistik
Bauern, Gastwirt, Gemüse Händler. und viele mehr
– für die Regierungen der Länder, dass sie weise Entscheidungen
zum Schutz der Bevölkerung treffen mögen
– für diejenigen, die diese Entscheidungen umsetzen müssen
– für die Menschen, die Mühe haben, sich an die Maßnahmen
zu halten, dass sie einsichtig werden und ihren
inneren und äußeren Widerstand aufgeben
– für freischaffende KünstlerInnen, MusikerInnen, Selbstständige,
dass sie Möglichkeiten finden, in irgend einer Form weiter zu
arbeiten, um Einnahmen generieren zu können
– für die Solidarität von uns allen, Nachbarn, Eheleute,
Großeltern, ArbeitskollegInnen, Arbeitgeber
– für die PfarrerInnen, die immer mehr Menschen zu
beerdigen haben, dass sie Trost spenden können
– für die PfarrerInnen, dass sie den Mut haben, nach innen zu gehen
und zuhause bleiben, wie alle anderen auch
Und vor blindem, sinnlosen Aktionismus bewahrt bleiben
– für alle Flüchtende die unterwegs sind, insbesondere an der
griechischen Grenze, dass ihnen Menschen begegnen, die hilfsbereit sind
– für die Betroffenen des Erdbebens in Zagreb, dass sie trotz der
weltweiten Krise auf internationale Hilfe hoffen können
– für alle die im Labor mit Hochdruck. an einem Medikament gegen die Krankheit arbeiten, dass sie den Mut u. die Hoffnung behalten und bald ein Medikament gegen das Virus finden Werden
– für diejenigen , die finanzielle Hilfe bekommen, dass sie sich prüfen ob sie es wirklich benötigen und nicht rücksichtslos einach genommen wird, weil es so einfach ist
* * *
gleichzeitig bin ich dankbar,
– dass ich in diesen Zeiten nicht alleine bin und
– einen liebenden Partner in meiner nächsten Nähe habe
– Nachbarn, mit denen wir in sehr guter Verbindung stehen
– dass wir ein Dach über dem Kopf haben und es warm haben und
genug zu essen und zu trinken da ist
– dass unsere Regierungen in Bund, Länder und Gemeinden so
umsichtig reagieren und handeln
– dass mein Arbeitgeber die notwendigen Maßnahmen zügig umgesetzt hat
– dass ich die Möglichkeit habe, dank Internet und Technik von zuhause
zu arbeiten
– dass diese Krise auch Zeit schenkt und mir Möglichkeit gibt in jeder Hinsicht zu üben: Orgel, Klavier, Meditieren, Gelassenheit, Lesen, Loslassen, Vertrauen
– dass unser Gesundheitssystem in D und CH so gut aufgestellt ist
– für die Jahreszeit Frühling: so gut, dass diese Krise uns nicht im
dunklen Herbst ereilt hat
– für die Sonne, den blauen Himmel, die erwachende Natur
unsere Haustiere
– für so besonnene Menschen wie der Schweizer Virologe Daniel Koch
– für meine ArbeitskollegInnen mit denen ich in guter Verbindung bin
auch ohne direkten Kontakt
– für all die wunderbaren Ideen und Zeichen von Solidarität, wie sie
an vielen Orten und Gelegenheiten zu erleben sind
– für die Musik, die große Trösterin, die mir kraft gibt.
Möge Gott uns alle behüten, unseren Leib und unsere Seelen,
vor allem unsere Seelen, dass wir nicht ängstlich werden und
die Hoffnung aufgeben und uns kursierenden Horrorszenarien hingeben
sondern im Vertrauen auf den Geist, zwischen den Menschen, der
das Gute will ruhig bleiben, besonnen handeln und trotz des
äußerlichen Abstands einander innerlich zugewandt und solidarisch bleiben.
Amen.