Neuanfang
Schwestern und Brüder! Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr neuer Teig seid! Ihr seid ja schon ungesäuertes Brot; denn als unser Paschalamm ist Christus geopfert worden. Lasst uns also das Fest nicht mit dem alten Sauerteig feiern, nicht mit dem Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit den ungesäuerten Broten der Aufrichtigkeit und Wahrheit!
1 Korinther 5, 6b–8
Adea ist 6 Jahre alt und geht in Nordhorn in den St. Elisabeth Kindergarten. Vor einigen Tagen war sie morgens ganz aufgeregt: „Heute ist Frühlingsanfang“, rief sie fröhlich und hat mit ihrer aufgeweckten Art alle angesteckt und zum Lachen gebracht. Eine schöne Situation am Morgen. Frühling, Erwachen der Natur, Neuanfang. Wie gut, dass wir Ostern im Frühling feiern – genauer gesagt am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Jesu Auferstehung und der Sieg des Lebens über den Tod: Ostern ist das wichtigste Fest im Kirchenjahr.
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„Schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr neuer Teig seid!“, steht in der Lesung aus dem 1. Korintherbrief. Mich ermutigt das, mit neuer Energie die wichtigen Fragen des Lebens und Glaubens anzugehen. Vom alten Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit ist in der Lesung die Rede: Da ist so vieles, was Sorgen macht in dieser Zeit. Die Lage im Jemen, wo Millionen Menschen Hunger leiden. Rassismus, Antisemitismus, Menschenfeindlichkeit und Ausgrenzung. Tote und Verletzte nach dem Brückeneinsturz in Baltimore. Nahost-Konflikt und Ukraine-Krieg. Man könnte die Liste ewig weiterführen …
Und doch ist Ostern ein Fest der Hoffnung. Jesus siegt über den Tod. „Dieses Fest nimmt das Dunkel nicht weg – aber es sagt mir zu, dass Gott mit mir geht, durch alle Dunkelheiten hindurch“, schreibt die Autorin Andrea Schwarz in ihrem Buch „Eigentlich ist Ostern ganz anders“.
Ich wünsche uns, dass wir auch mit Blick auf das aktuelle Weltgeschehen hoffnungsfrohe, österliche Menschen sein können. „Schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr neuer Teig seid!“ Lassen wir uns von Adea anstecken: von der aufgeweckten, sorgenfreien, fröhlichen Art einer 6-Jährigen.
Katharina Engelen