Vom Himmel ein Brausen

Wolkenhimmel
Bild: pixabay.com. RondellMelling

Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes fristet im Vergleich zu Weihnachten und Ostern ein Schattendasein. Auch das Wissen über Pfingsten hält sich vielerorts in überschaubaren Grenzen. Schade. Denn Pfingsten hat einiges zu bieten.

Oder wussten Sie, dass …

… PFINGSTEN vom altgriechischen Wort „pentekoste“ kommt, was so viel wie „der fünfzigste Tag“ bedeutet? 50 Tage nach Ostern feiern wir Christen das Pfingstfest, das auf eine biblische Erzählung zurückgeht. Damals erschien den Aposteln in Jerusalem der Heilige Geist. In der Apostelgeschichte wird dieses besondere Ereignis so erzählt: „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie (die Jünger) waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“ Der Heilige Geist vereinte die Gläubigen. Manche sagen deshalb, dass Pfingsten der Geburtstag der Kirche ist.

Darstellung des Pfingstwunders (Bild: commons.wikimedia.org, Les Très Riches Heures du duc de Berry, Folio 79r - Pentecost the Musée Condé, Chantilly)
Diese Darstellung des Pfingstwunders stammt aus einem französischen Stundenbuch aus dem 15. Jahrhundert. (Bild: commons.wikimedia.org, Les Très Riches Heures du duc de Berry, Folio 79r – Pentecost the Musée Condé, Chantilly)

… PFINGSTEN eines der großen katholischen Hochfeste ist? Erstmals erwähnt wird das Pfingstfest im vierten Jahrhundert nach Christus. Historisch gesehen ist das Pfingstfest auch ein Frühlingsfest. Bräuche, die mit Wachsen, Blühen und Wiedererwachen der Natur zu tun haben, tauchen vor dem herannahenden Sommer noch einmal auf. Flurumritte, Grenzabschreitungen und Prozessionen sollen der neuen Saat Segen bringen.

… es an PFINGSTEN in Rom Rosen regnet? Jedenfalls im Pantheon, der alten römischen Kirche mit dem offenen Dach. Tausende rote Blütenblätter regnen dort zu Pfingsten durch das Kirchendach auf die gedrängt stehenden Menschen. Währenddessen singt der Chor „Veni creator Spiritus“ („Komm, Heiliger Geist“). Vor zwei Jahrzehnten wurde dieser Brauch wiederbelebt. In den ersten Jahrhunderten der Kirche wurden die Blüten zur Herabkunft des Heiligen Geistes geworfen. Der Papst nahm damals am Gottesdienst teil und verkündete das Datum des nächsten Osterfestes.

Rosenblätter (Bild: pixabay.com, Margarita Morales)
So wie auf dem Bild regnet es auch im Pantheon in Rom an Pfingsten Rosenblätter vom Himmel. (Bild: pixabay, Margarita Morales)

… PFINGSTEN gerne mit der Taube, als dem Symbol des Heiligen Geistes, dargestellt wird? Im bayerischen Ort Grainet haben an Pfingsten besondere Tauben ihren Einsatz. Der dortige Pfarrer pflegt eine kirchenmusikalische Tradition: den Schellenflug. Dazu tragen die Tauben kleine Schellen im Gefieder. Der Pfarrer vermag es, den Flug der Tauben wie ein Orchester zu dirigieren.

… PFINGSTEN sehr häufig der Termin ist, an dem neue Priester geweiht werden. So wie damals in Jerusalem die Apostel mit der Kraft des Heiligen Geistes begannen, von Jesus zu erzählen, so sollen auch die neuen Priester die Botschaft Jesu verkündigen. Bischof Franz-Josef Bode weihte am Pfingstsamstag zwei neue Priester. Im Osnabrücker Dom spendete er Peter Grunwaldt und René Walke die Priesterweihe.