Reich beschenkt

Reich beschenkt
Bild: pixabay.com, cegoh

Ich beobachte eine kleine Szene in der Spielzeugabteilung: „Was wünschst du dir eigentlich zu Weihnachten?“, fragt ein junger Mann seine Frau, die gerade eine Puppe und einen großen Plüschhund prüft. Sie hält kurz inne und sagte: „Fünf Kilo weniger auf den Hüften, dass die Pandemie aufhört und es dir und den Kindern gut geht. Und du?“ Er lacht: „Mehr Zeit mit dir, dass die Pandemie aufhört und es dir und den Kindern gut geht.“

Ich freue mich: Mehr brauchen die beiden nicht, wie wunderbar! Da geht es Menschen einfach gut miteinander und sie wünschen deshalb nichts zusätzlich, zumindest nichts, was sich kaufen ließe.

Über die Autorin

Martina Kreidler-Kos ist Leiterin des Osnabrücker Seelsorgeamts. Ihr liegen die großen Fragen der Kirche am Herzen – aber auch die kleinen, alltäglichen und nur scheinbar nebensächlichen Dinge.

Wir sind vermutlich besser als unser Ruf, was das Wünschen und Haben-Wollen angeht. Auch wenn uns die Werbeindustrie, der Online-Handel oder die Zunft der Kaufleute sehr clever und oft auch erfolgreich weismachen, dass man dies oder jenes und das auch noch dringend zum Glücklichsein braucht. Und Weihnachten ohne große Pakete oder teure Geschenke nicht gelingen kann. Wir wissen eigentlich gut: Das Wichtigste im Leben, kann man nicht kaufen. Gerade die Zeit der Pandemie macht uns das schmerzhaft bewusst.

Klar, niemand ist so ganz ohne materielle Wünsche, auch Christinnen und Christen nicht, die wissen, worauf es an Weihnachten wirklich ankommt. Auch als Kinder Gottes sind wir nicht wunschlos glücklich. Aber von Anfang an schon reich beschenkt.

 

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