Reiches Leben braucht keinen Luxus

bunt bemalte Steine
Bild: unsplash.com, Nick Fewings

Klimakrise, Krieg, Katastrophen. Die Welt heizt sich auf, die Energiepreise explodieren, die Inflation steigt. Lange haben wir geglaubt, Wohlstand wächst beständig und wenn nicht auf diese Weise, dann eben auf eine andere. Wir leben schließlich in einem Wirtschaftswunderland. Und plötzlich ganz andere Töne, leise noch, aber unüberhörbar: So kann es nicht weitergehen. Wir werden mit weniger auskommen müssen.

Es wäre klug, jetzt die Religionen zu fragen. Die kennen sich aus mit Verzicht, das ist eine ihrer Stärken. Denn wenn sie es gut machen, dann nicht sauertöpfisch, sondern in großem Vertrauen – und mit Leichtigkeit obendrein. Wer sich getragen weiß, braucht nicht mehr viel. Das Wichtigste ist geschenkt. „Die leben von Luft und Liebe“, sagen wir lachend, wenn zwei Menschen sich genug sind.

Über die Autorin

Martina Kreidler-Kos ist Leiterin des Osnabrücker Seelsorgeamts. Ihr liegen die großen Fragen der Kirche am Herzen – aber auch die kleinen, alltäglichen und nur scheinbar nebensächlichen Dinge.

Auch den Religionen geht es um Schätze, aber mit einem feinen Twist. Jesus meint: Wenn ihr Schätze haben und sie behalten wollt, dann sammelt sie nicht auf der Erde, wo Ungeziefer alles zerstört oder jemand kommt und sie klaut. Sammelt eure Schätze im Himmel. Wir haben alle ein feines Gespür dafür, dass es für ein reiches Leben keinen Luxus braucht. Was bestand hat, sind Momente der Nähe, der Aufmerksamkeit füreinander, ist die Gewissheit, gebraucht zu werden und Sinn zu spüren. Und Liebe eben. Die, so unser Glaube, hält Gott gerne und im Überfluss bereit.

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