Segen im Überschwang
Rund um den 10. Mai wird in unserem Land gesegnet! Wir tun das immer in unseren Gottesdiensten, aber in diesen Tagen noch mehr als sonst. Besonders liebende Paare sind eingeladen, ihr Glück und ihre Not miteinander Gott hinzuhalten und seinen Beistand für den gemeinsamen Weg zu erbitten. Ganz gleich, ob sie gerade Jahrestag feiern oder Silberhochzeit, ob sie eine schwere Krise hinter sich haben oder auf Wolke sieben schweben. Wie schön, dass wir alle im Wonnemonat Mai so konzertiert erinnert werden, dass Liebe alles andere als selbstverständlich ist und einen großen Unterstützer kennt: Gott selbst!
Nun ist manchen mulmig bei dieser Segensaktion, weil sie unter dem #liebegewinnt initiiert wurde und beworben wird. Das Ganze steht in Zusammenhang mit einem Schreiben der Glaubenskongregation in Rom, die Mitte März verlauten ließ, dass „Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts“ nicht gesegnet werden können. Die lehramtlichen Gründe sind kompliziert und werden derzeit breit und rege diskutiert. Das ist gut, Dialog ist unverzichtbar. Das gewichtigste Argument, was für eine Segnung liebender Paare gleich welchen Geschlechtes spricht: Menschen sind segensbedürftig und Liebe ist segenswürdig.
Über die Autorin
Martina Kreidler-Kos ist Leiterin des Osnabrücker Seelsorgeamts. Ihr liegen die großen Fragen der Kirche am Herzen – aber auch die kleinen, alltäglichen und nur scheinbar nebensächlichen Dinge.
Ich habe über Klara von Assisi promoviert. Diese Heilige hat nichts mit dieser Debatte zu tun, aber sie hat der Welt ein Segensschreiben hinterlassen, dass vor Freude über Gottes Zuspruch nur so sprudelt. In der Mitte des 13. Jahrhunderts schreibt sie an ihre Mitschwestern:
Ich segne Euch in meinem Leben und nach meinem Tod, so sehr ich es vermag und mehr als ich es vermag, mit allen Segnungen, mit denen der Vater der Erbarmungen seine Söhne und Töchter gesegnet hat und segnen wird im Himmel und auf Erden und mit denen je ein geistlicher Vater oder eine geistliche Mutter ihre geistlichen Söhne und Töchter gesegnet haben und segnen werden. Der Herr sei immer mit Euch, und so seiet auch Ihr jetzt und immer mit ihm.
Klara von Assisi erzählt auf ihre Weise von der überbordenden Kraft des Segens. Er muss nicht berechnet und nicht verwaltet, sondern darf mit vollen Händen verschenkt werden. Das hat er wohl mit der Liebe gemein: Gott mag nicht genug davon geben – und Menschen können gar nicht genug davon bekommen!
Klara von Assi meint den Segen für Personen nicht für diese Verbindungen die Sünde sind. Gott kann und wird keine Sünde segnen, die sogar nach der hl. Schrift in die Hölle führt. Um das zu verstehen braucht man nicht mal studieren.
Eine Verbindung zwischen einem Protestanten und einem Katholiken ist eine Sünde. Steht so schon im Neuen Testament, nicht wahr?!
Interessante Haltung. Entwertung durch Inflation.
Man wird sich zukünftig also genau anschauen müssen, WER einen segnet und mit welchem Verständnis.
Die Glaubenskongregation unterscheidet ganz eindeutig zwischen Person und Handlung. Jeder Mensch kann einen Segen empfangen, unabhängig von jeglichen Voraussetzungen, man kann aber keine Handlungen absegnen, die in sich ungeordnet sind ( wie der homosexuelle Akt, weder auf Fortpflanzung noch auf die natürliche Vereinigung der sekundären Geschlechtsmerkmale ausgerichtet ist). Es ist jedoch zu bedenken, dass jeder Kleriker, der eine solche Segnung vornimmt ( die für die Empfänger immer eine Simulatio der Eheschließung darstellt, auch wenn man es nicht offen sagen will), denn hier wird ja eine Handlung „abgesegnet“, sich damit aus der Einheit der katholischen Kirche herausbewegt. Wie auch ein Bischof, der dies zulässt,
sich willentlich der Einheit der Kirche entzieht.
Die lehramtlichen Gründer mögen ja wichtig sein für die Funktionäre in der k. Kirche, aber ob sie richtig sind? Besonders im Hinblick auf den Jesus, den alle gerne als Vorbild nehmen: hat er Andersdenkende, Andershandelnde ausgeschlossen? In diesem Sinne wünsche ich mir weiterhin die Segnung von Menschen, denen diese Handlung wichtig ist.
Übrigens: es wird alles mögliche gesegnet: Waffen, Traktoren, Häuser, Hubertusjagden, selbst Autobahnen – also bleibt mal auf dem Gebetsteppich.
Liebe Frau Kreidler-Kros!
Vielen Dank für Ihr starkes Statement und für die franziskanische Note 😉
Für mich ist jede (!) partnerschaftliche und liebende Beziehung segenswert und segensreich. Und besonders dann, wenn Menschen (!) sich in Freiheit und gegenseitiger Verantwortung verbinden. Dann kann ich als Mensch, Christ und Priester gar nicht anders, als Gott um seinen Segen für diese Liebes- und Lebensverbindung zu bitten 🙏 Um Segen für den gemeinsamen Lebensweg und die Liebe; sie ist das Grösste!
#liebegewinnt #loveisnosin
Herzlichen Gruß! Markus Hartlage
Ich bin stolz und froh über die vielen Seelsorger*innen und Ehrenamtlichen, die heute an diesem Tag Flagge gezeigt haben. Partnerschaften, die Liebe leben, gemeinsame Werte in diese Gesellschaft tragen, sich gegenseitig unterstützen und tragen, sind ein Segen für uns alle. Und wer zum Segen für andere wird ist selbst gesegnet.
Welch schöne Gedanken von Frau Kreidler-Kos – danke dafür und danke, dass hier im Bistum so viel möglich ist.
Gott schenkt uns Menschen seinen Segen, er ist die Liebe – wie könnten wir da Segen verweigern? #liebegewinnt #loveisnosin
Wunderbarer Beitrag von Frau Dr. Kreidler-Kos. Ich wünsche allen Menschen diesen Segen Gottes und die Liebe zu den Menschen, egal welches Geschlecht sie haben. Die Liebe, die Gott uns allen geschenkt hat, zu ihm und den Nächsten, gewinnt am Ende doch sowieso. ❤️🧡💛💚💙💜 #liebegewinnt
Liebe Frau Kreidler-Kros!
Vielen Dank für Ihr schönes Statement und für die franziskanische Note 😊
Für mich ist jede (!) partnerschaftliche und liebende Beziehung segenswert und segensreich. Und besonders dann, wenn Menschen (!) sich in Freiheit und gegenseitiger Verantwortung verbinden. Dann kann ich als Mensch, Christ und Priester gar nicht anders, als Gott um seinen Segen für diese Liebes- und Lebensverbindung zu bitten 🙏 Um Segen für den gemeinsamen Lebensweg und die Liebe; sie ist das Grösste!
#liebegewinnt #loveisnosin
Alle Kommentare koennen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es seit dieser Segnungaktion, quasi ein neues deutsches Lehramt gibt. Das ist eine faktische Trennung. Welche verbindlichen Entscheidungen soll den der synodiale Irrweg hervorbringen? Rom hat ja schon alles negativ beantwortet. Ergo haben die Reformer, wie auch die gutbetuchten Bischöfe, die sich von der Welt auf Schulter klopfen lassen, nur zwei Optionen. 1.die Konversion zum Protestantismus ( innerlich schon vollzogen) oder 2. die Annahme der authentischen Lehre.
Alles andere ist Utopie und das wissen die Reformer Bischöfe ganz genau!
Dann empfehle ich der Mehrzahl der Kommentatoren den Übertritt in die evangelische Kirche, welcher innerlich ja schon längst vollzogen ist. Mehr kann man dazu nicht mehr sagen.
Es kann keine katholische Kirche in Deutschland ohne Rom geben und vor allen Dingen nicht gegen das Lehramt. Die Krönung war der ökumenische Kirchentag, wo Katholiken empfohlen wurde am evangelischen Abendmahl
teilzunehmen. Die Negierung der eucharistischen Realpräsenz noch von oberster Stelle empfohlen, das muss man sich mal vorstellen.