Das Thema Sterbehilfe bewegt viele Menschen, da es grundsätzlich an unserer Existenz rührt und das persönliche und gesellschaftliche Miteinander betrifft. Die geschäftsmäßige Beihilfe zum Suizid ist in Deutschland gesetzlich verboten. Die Frage, ob wir aktiv am Tod eines anderen Menschen mitwirken dürfen, auch wenn er sich dies wünscht, ist jedoch nur oberflächlich eine strafrechtliche. Denn es geht dabei auch um eine grundsätzliche Einstellung: Es geht um die Würde des Menschen.
Die katholische Kirche spricht sich gegen alle Formen der aktiven Sterbehilfe und der Beihilfe zur Selbsttötung aus. Sie setzt sich für das Leben und für ein Sterben in Würde ein. Gott hat den Menschen als sein Abbild geschaffen und ihm eine unantastbare Würde verliehen. Ein Mensch wird also nicht daran gemessen, welche Leistung er erbringt oder welchen Nutzen er für andere Menschen hat. Das Leben hat einen Wert – auch wenn der Körper keine Leistung erbringt und nicht voll funktionstüchtig ist. Christen setzen sich dafür ein, dass das Leben eines jeden Menschen zu jedem Zeitpunkt geschützt wird. Daraus folgt, dass der Tod nicht herbeigeführt werden sollte.
Zuwendung, Schutz und Trost bis zuletzt
Sterbehilfe im christlichen Sinn bedeutet deshalb Beistand im Sterben durch eine gute menschliche Begleitung, durch medizinische, pflegerische und seelsorgliche Betreuung. Gerade in seinem letzten Lebensabschnitt braucht der Mensch Zuwendung, Schutz und Trost.
Beistand durch eine gute medizinische, pflegerische und seelsorgliche Betreuung – dafür setzt sich die katholische Kirche ein. Bild: www.pixabay.com/TusitaStudio
Ein würdevolles Sterben kann die Gesellschaft aber nur dann gewährleisten, wenn Sterbende nicht als Last empfunden werden. Der Mensch ist Mensch bis zuletzt – dafür setzt sich die Kirche ein. Sie sieht es als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, ein Sterben in Würde für jeden Menschen zu ermöglichen.
Das bestätigt auch Bischof Franz-Josef Bode: „Ein Mensch sollte immer an der Hand eines Menschen sterben – also nicht allein gelassen – aber nie durch die Hand eines Menschen.“ Da das Leben von Gott geschenkt sei, dürften Menschen weder über seinen Anfang, noch über sein Ende entscheiden.
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