Verkündigung des Herrn
Am 25. März ist schon ein kleines bisschen Weihnachten. Wieso? Wer ein wenig rechnet, weiß es: Denn von da bis zum 25. Dezember, dem Geburtstag Jesu, sind es genau neun Monate – und so lange dauert eine Schwangerschaft. Im kirchlichen Kalender steht deswegen an diesem Tag das Hochfest der „Verkündigung des Herrn“ oder auch „Maria Verkündigung“.
Es geht zurück auf eine biblische Geschichte, die der Evangelist Lukas beschreibt: Der Engel kommt zu Maria und verkündet ihr, dass sie schwanger wird. „Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.“ (Lukas 1, 30-33)
Gefeiert wird dieses Ereignis seit dem 7. Jahrhundert. Zuerst stand dabei Maria im Fokus. Zum „Herrenfest“, das sich auf Jesus bezieht, wurde es erst durch die Liturgiereform 1969. Dieses Jahr fällt der 25. März übrigens auf einen Samstag – wäre es ein Fastensonntag, würde der Festtag auf den Montag darauf verschoben. Ebenso verändert das Fest seinen Termin, wenn der 25. in die Kar- oder erste Osterwoche fällt – dann wird es am Tag nach dem „Weißen Sonntag“ begangen.
Und weil der „Verkündigung des Herrn“ schon seit Jahrhunderten gedacht wird, haben sich auch Traditionen darum herum gebildet: So wurde zu dem Datum in manchen Regionen der Frühlingsanfang gefeiert. Außerdem kommen um diese Zeit die Schwalben aus ihrem Winterquartier zurück, deshalb werden sie auch als Tiere Mariens angesehen.
Mit der Verkündigung des Herren war auch die Frage der „Jungfrauengeburt“ in der Welt – und damit eine lange Diskussion, wie Jesu Zeugung wirklich von statten ging. Wobei dem Evangelisten nicht wichtig war zu schreiben, wie Jesus auf die Welt kam, sondern wozu. Und so bleibt: Am 25. März beginnt etwas Großes!