Von Menschen und Tieren

Hirsche
Bild: unsplash.com, Uriel Soberanes

Im vergangenen Monat hatte ich während meines Urlaubs in den USA die Gelegenheit, abseits der üblichen Touristenattraktionen einige Mitbrüder zu besuchen und ihre Gemeinden kennenzulernen. So bin ich mit vielen schönen Eindrücke zurück nach Bremen gekommen. Ganz besonders imponiert hat mir dabei das franziskanisches Exerzitien-Zentrum der Schwestern vom Heiligen Franziskus in Colorado Springs, wo ich drei Tage verbracht habe.

Die Kongregation der Schwestern vom heiligen Franziskus von der Ewigen Anbetung wurde 1863 in Olpe von Mutter Theresia Bonzel gegründet. Damit hat es deutsche Wurzeln. Die Hauptaufgaben der Kongregation sind noch heute: Das Evangelium leben, die Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes, die Fürsorge für Kranke, Alte, Arme und Machtlose, Bildung und das Eingehen auf unerfüllte Bedürfnisse anderer. 1875 erhielten die Schwestern eine Einladung eines amerikanischen Bischofs und machten sich auf den Weg in die Vereinigten Staaten. 1954 zogen die Schwestern nach Colorado Springs und nannten ihren Campus Mount St. Francis.

Über den Autor

Pater Theodore Kindo CMI kommt aus Indien und gehört zum indischen Karmeliter-Orden. Er lebt seit 15 Jahren in Deutschland und ist als Pfarrer in der Gemeinde St. Franziskus Bremen tätig. Seine Beiträge sind Alltagserfahrungen aus seinem Leben als Priester und Seelsorger.

Das Exerzitien-Zentrum auf dem Berg St. Franziskus ist ein ruhiger und besinnlicher Ort der Schönheit für Menschen aller Konfessionen, für Exerzitien, Konferenzen, Meetings, Workshops, Seminare, ausgewählte Feiern oder einfach nur für eine Auszeit. Was mich in dem Exerzitien-Zentrum am meisten beeindrucket hat, ist, dass die Menschen und wildlebenden Tiere sehr nah beieinander und miteinander leben. Ich habe jeden Tag mehrere Hirsche in der Umgebung gesehen. Sie liefen ohne jede Angst durch die Gärten und grasten, als sei dieser Ort für sie bestimmt. Von den Priestern vor Ort erfuhr ich, dass sie ihr Haus nicht abschließen, da die Menschen und Tiere ganz eng miteinander vertraut sind. Wenn die Haustüren offenstehen, gehen die Tiere ganz selbstverständlich ins Haus. Dass Menschen und Tiere sich so gut verstehen und ohne Angst miteinander leben, finde ich, passt gut zur Spiritualität der Franziskaner.

Am 4. Oktober haben wir den Gedenktag des Hl. Franz von Assisi begangen. Franz von Assisi, der Gründer des Franziskanerordens, gilt als Schutzpatron der Tiere und der Umwelt. Er hatte eine besondere Beziehung zu den Tieren und sah in ihnen Brüder und Schwestern des Menschen. Meine Gemeinde in Bremen heißt ebenfalls St. Franziskus und auch wir versuchen vor Ort, die Schöpfung Gottes zu bewahren, Verantwortung zu übernehmen, die Umwelt zu schützten und eine faire Gemeinde zu sein.

Ein Kommentar zu “Von Menschen und Tieren

  1. Lieber Pater Theo, vielen Dank für die Mitteilung deiner Eindrücke aus Amerika. in Colorado Springst war ich mit meiner Familie vor über 20 Jahren. Eine interessante Gegend. LG von Kalle

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