Eine gemeinsame Zukunft wählen
Die christlichen Kirchen in Deutschland rufen dazu auf, sich an der Europawahl am Sonntag, 9. Juni, zu beteiligen: „Machen Sie bei der Wahl von Ihrer Stimme Gebrauch. Wählen Sie eine gemeinsame Zukunft in einem starken Europa!“
Die Kirchen betonen in ihrem Wahlaufruf, wie wichtig es ist, „bei der Europawahl Parteien zu wählen, die den Geist Europas, die (…) Werte und Prinzipien, teilen und fördern“. Sie sehen sich in der „Mitverantwortung für die Demokratie als politische Lebensform der Freiheit und für die EU als erfolgreiches Modell für Multilateralismus, Frieden und Versöhnung“.
Weitere Infos
- Der Aufruf der Kirchen zur Europawahl kann hier heruntergeladen werden.
- Ebenso ruft der Landeskatholikenausschuss in Niedersachsen zur Wahl auf. Den Aufruf lesen Sie hier.
- Auch der Familienbund der Katholiken ermuntert dazu, bei der Wahl für ein demokratisches Europa zu stimmen. Mehr dazu hier.
- Ist es Sünde, die AfD zu wählen? Das fragen die Diakone Alexander und Urs im neuen Podcast des Bistums Osnabrück – hier gibt’s alle Folgen.
- Für Unentschlossene bieten der Sozial-o-Mat Informationen zu den wichtigsten sozialen Themen der Wahl an.
In dem Aufruf heben die amtierende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, hervor: „Die EU basiert auf Werten und Prinzipien, die im Christentum vor- und mitgeprägt wurden. Als christliche Kirchen fordern und engagieren wir uns für eine EU, die sich zur unveräußerlichen, gleichen Würde aller Menschen bekennt. Dem Schutz dieser Würde dienen der Einsatz für Freiheit, Demokratie, Gleichberechtigung, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte.“ Eine europäische Politik für den weltweiten Schutz der Würde aller Menschen sei unverzichtbar – im Bereich von Flucht, Migration und Asyl, im Einsatz zur Bewahrung der Schöpfung oder für den Klimaschutz sowie mit Blick auf globale Lieferketten, die Unterstützung von Entwicklungsländern und ganz besonders für den europäischen Friedensgedanken. Angesichts dieser und weiterer aktueller Herausforderungen brauche es eine starke und geeinte EU.
Die christlichen Kirchen in Deutschland treten entschieden jeder Form von Extremismus entgegen und schreiben: „Insbesondere widersprechen wir vehement dem Rechtsextremismus und völkischem Nationalismus sowie dem Antisemitismus. Ökumenisch setzen wir uns auf der Basis des christlichen Menschenbildes für den gesellschaftlichen und europäischen Zusammenhalt ein.“ Der Aufruf warnt „eindringlich vor politischen Kräften, die im Sinne eines völkischen Nationalismus das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten oder Herkunft ablehnen und unverblümt die Abschaffung der EU anstreben“. Die christlichen Kirchen ermutigen stattdessen besonders die politisch Verantwortlichen, „sich für eine weltoffene, demokratische und solidarische EU einzusetzen“.