Wanderausstellungen

Ausstellung Lübecker Märtyrer
Bild: Diözesanmuseum Osnabrück

Das Diözesanmuseum hat drei unterschiedliche Wanderausstellungen konzipiert. Sie stehen den Kirchengemeinden und der interessierten Öffentlichkeit zur Ausleihe zur Verfügung und eignen sich unter anderem zur Präsentation in Kirchen und Pfarrheimen sowie in kirchlichen Krankenhäusern.

„Auch wir hatten einen Russen …“  Zwangsarbeit und katholische Kirche im Bistum Osnabrück

Nicht nur in öffentlichen Einrichtungen, Betrieben und auf Bauernhöfen wurden im Zweiten Weltkrieg Fremdarbeiter eingesetzt, sondern auch in der katholischen Kirche wurden Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene beschäftigt. Im August 2000 entschieden die deutschen Bischöfe, die ehemaligen in katholischen Einrichtungen während des Zweiten Weltkrieges beschäftigten Zivilarbeiter zu ermitteln und zu entschädigen.

Bild von Jesus auf dem Kreuz

Für das Bistum Osnabrück konnten insgesamt 97 Zwangsarbeiter identifiziert werden, die in 18 Einrichtungen im Osnabrücker Land und im Emsland beschäftigt waren.

Die Wanderausstellung „‚Auch wir hatten einen Russen …‘ – Zwangsarbeit und katholische Kirche im Bistum Osnabrück“ fasst die Ergebnisse der mehrjährigen Recherche für die Diözese Osnabrück zusammen. Auf insgesamt 24 Ausstellungsdisplays ist mit Hilfe von Originalfotos und Quellenausschnitten auf anschauliche Weise der Einsatz von ZwangarbeiterInnen in den katholischen Einrichtungen dokumentiert.

„Lübecker Märtyrer“

Am 25. Juni 2011 wurden die drei katholischen Kapläne Hermann Lange, Eduard Müller und Johannes Prassek in einem Pontifikalamt seliggesprochen. Gemeinsam mit ihrem evangelischen Kollegen Pastor Karl Friedrich Stellbrink haben sie sich dem nationalsozialistischen Regime widersetzt und wurden in Konsequenz verhaftet, zum Tode verurteilt und dann am 10. November 1943 im Hamburger Gefängnis Holstenglacis durch das Fallbeil hingerichtet.

Lübecker Märtyrer

Anlässlich der Seligsprechung der drei katholischen Kapläne, konzipierten das Erzbistum Hamburg und das Bistum Osnabrück eine Wanderausstellung. Die Ausstellung, die aus 12 Ausstellungsdisplays in der Größe 2,15 x 1,45 Meter besteht, veranschaulicht mit Hilfe des Bildmaterials die Schicksale der vier Geistlichen und stellt diese in den historischen Kontext. Der inhaltliche Schwerpunkt der Ausstellung liegt dabei auf den Werdegängen der Geistlichen, sowie den Ereignissen, die zu deren Verhaftung führten. Auch die Rezeption und Verehrung der Märtyrer im heutigen Bistum Osnabrück, die unmittelbar nach deren Tod eingesetzte, steht hier im Fokus.

„Kicker, Kult & Co“. Kirche und Sport im Doppelpass

Die Wanderausstellung thematisiert die Geschichte des katholischen Sportverbandes Deutsche Jugendkraft (DJK) im Bistum Osnabrück. Sie beschäftigt sich vor allem mit der frühen Sport- und Fußballgeschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und berührt dabei auch Fragen der Durchsetzung des Sports als allgemein akzeptierte gesellschaftliche Erscheinung sowie das Verbot bzw. die Gleichschaltung der Sportvereine durch die Nationalsozialisten.

Flyer "Kicker, Kult & CO."

Einerseits hatten viele englische Spitzenklubs Wurzeln in Kirchengemeinden: so der FC Liverpool und der FC Everton, Manchester City, die Tottenham Hotspurs, Aston Villa, die Queens Park Rangers oder die Bolton Wanderers. Andererseits entspann sich in Deutschland eine innerkirchliche Diskussion, inwieweit Sport an Sonntagen überhaupt zulässig sei. In Anbetracht solcher Auseinandersetzungen gründeten in Dortmund sportbegeisterte katholische junge Männer – von der ablehnenden Haltung ihres Kaplans frustriert – den Ballspielverein Borussia 09, der 2013 als Finalist der Champions League für Furore sorgte.

In der Stadt Osnabrück etablierten sich seit dem zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts in allen Kirchengemeinden sportliche Aktivitäten, die eng mit den Jünglings-, Gesellen- und Arbeitervereinen verbunden waren. Parallel entwickelte sich eine sportpolitische Diskussion der Katholiken auf Reichsebene, die 1920 zur Gründung der DJK als Dachverband des Sports führte. Damit hatte die Kirche – der Deutsche Fußball-Bund war zu diesem Zeitpunkt bereits 20 Jahre alt – eine Struktur geschaffen, die einen katholischen Wettkampf- und Ligabetrieb ermöglichte.

Weitere Infos

Die Wanderausstellungen sollten als Ganzes gezeigt werden.
Ausleihe und Aufbau bei Urszula Ornat, Domhof 12, 49074 Osnabrück, 0541 318-483, u.ornat@bistum-os.de.

Die Wanderausstellung ist reich bebildert und bietet auf 15 Ausstellungdisplays in der Größe 2,15 x 1,00 Meter, eine spannende Übersicht über die Geschichte des frühen Fußballsports.

Besucherinformation und Kontakt

Diözesanmuseum und Domschatzkammer
Domhof 12
49074 Osnabrück

0541 318-481
museum@bistum-os.de

Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags 11:00 bis 18:00 Uhr

Eintritt:
5,- Euro, ermäßigt 3,50 Euro
Für Kinder und Jugendliche sowie Geflüchtete ist der Eintritt frei!