Was Pippi Langstrumpf mit dem Synodalen Weg verbindet

unterschiedliche Strümpfe
Bild: AdobeStock.com, sitthiphong

„Pippi-Langstrumpf-Kirche“ – so lautet eine Neuerscheinung mit dem Untertitel: „Meine Erfahrungen auf dem Synodalen Weg“. Im Werbetext für dieses Buch, das jüngst auch in einem Beitrag der Herder-Korrespondenz auftaucht, heißt es: „Ich mache mir die Kirche, wie sie mir gefällt – Pippi Langstrumpf auf katholisch“ Die Fassungslosigkeit der Autorin Dorothea Schmidt wird gleich mitgeliefert. Ob die junge Synodale, Vertreterin der Initiative Maria 1.0, ahnt, dass ihr Bild gar nicht so verkehrt ist?

Die Schwedin Astrid Lindgren, Schöpferin der unsterblichen Pippi-Figur, war extrem zurückhaltend mit Antworten auf die ständigen Fragen, was sie sich zu diesem oder jenem ihrer Bücher eigentlich gedacht habe. Scharfzüngig und schlagfertig, wie sie war, hat sie sich solche aufdringlichen Interpretationsversuche stets vom Hals gehalten: Sie habe sich überhaupt nichts bei Ihren Büchern gedacht, sie habe immer nur geschrieben, um das Kind in sich selbst zu unterhalten. Nur einmal wird sie konkret in einem Interview. Wenn sie irgendein Ziel mit der Figur der Pippi Langstrumpf verbunden hätte, dann dieses: „Zu zeigen, dass man Macht haben kann, ohne sie zu missbrauchen.“

Über die Autorin

Martina Kreidler-Kos ist Leiterin des Osnabrücker Seelsorgeamts. Ihr liegen die großen Fragen der Kirche am Herzen – aber auch die kleinen, alltäglichen und nur scheinbar nebensächlichen Dinge.

Ich habe Pippi Langstrumpf schon als Kind geliebt – eben aus jenem Grund: Ich habe mich bei ihr sicher gefühlt. Ich wusste, Pippi hat bärinnenstarke Kräfte und vor gar nichts Angst. Aber sie wird diese Kraft niemals einsetzen, um Schwächeren zu schaden, Kindern schon mal gar nicht. Im Gegenteil: Bedrohliche Einbrecher wird sie auf Schränke heben und so unschädlich machen, übergriffige Erzieherinnen auf amüsante Weise beim Kaffeekränzchen in die Flucht schlagen und Ungerechtigkeiten, wo immer sie ihnen begegnet, sofort beenden. Sie nimmt Kinder ernst und beschützt sie mit ihren fulminanten Gaben. So gesehen wäre eine Kirche nach dem Pippi-Langstrumpf Prinzip eigentlich eine wunderbare Sache!

 

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