Wunder gibt es immer wieder

leuchtende Menschen
Bild: pixabay.com, Jill Wellington

Als der 50. Tag, der Tag des Wochenfestes, gekommen war, waren sie alle beisammen. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Tosen wie von einem Wind, der heftig daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich aufhielten. Es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten, und auf jede und jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Da wurden sie alle von heiliger Geistkraft erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden; wie die Geistkraft es ihnen eingab, redeten sie frei heraus. Unter den Jüdinnen und Juden, die in Jerusalem wohnten, gab es fromme Menschen aus jedem Volk unter dem Himmel. Als nun dieses Geräusch aufkam, lief die Bevölkerung zusammen und geriet in Verwirrung, denn sie alle hörten sie in der je eigenen Landessprache reden. Sie konnten es nicht fassen und wunderten sich: „Seht euch das an! Sind nicht alle, die da reden, aus Galiläa? Wieso hören wir sie dann in unserer je eigenen Landessprache, die wir von Kindheit an sprechen? Die aus Persien, Medien und Elam kommen, die in Mesopotamien wohnen, in Judäa und Kappadozien, in Pontus und in der Provinz Asien, in Phrygien und Pamphylien, in Ägypten und in den zyrenischen Gebieten Libyens, auch die aus Rom Zurückgekehrten, von Haus aus jüdisch oder konvertiert, die aus Kreta und Arabien kommen: Wir hören sie in unseren Sprachen von den großen Taten Gottes reden.“

Apostelgeschichte 2,1-11 (Bibel in gerechter Sprache)

 

Welch ein Wunder!
Da sitzen sie zusammen, die Jüngerinnen und Jünger.
Voll Erwartung der Heiligen Geistkraft, ihnen zugesagt von Jesus Christus.
Da sitzen sie zusammen und werden aufgescheucht,
werden vom Hocker gerissen von der Heiligen Geistkraft.
Da stehen sie zusammen und der Funke springt auf sie über.
Mit Herzenswärme und Leuchtkraft werden sie erfüllt,
strahlen Gottes* Zuwendung aus und geben ihr Hand und Fuß.

Welch ein Wunder!
Erfüllt mit Christi Heiliger Geistkraft treibt es sie hinaus.
Hinaus auf die Straßen und Plätze der Stadt.
Und sie finden die richtigen Worte und sprechen die passende Sprache.
Sie künden die großen Taten Gottes.
Erzählen vielleicht, dass Versöhnung möglich ist.
Dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern ins Herz.
Dass Verletzungen heilen können und aufrecht geht, wer niedergedrückt war.

Welch ein Wunder!
Erfüllt von Heiliger Geistkraft werden sie verstanden.
Reden mit Händen und Füßen, stelle ich mir vor.
Und erzählen mit leuchtenden Augen und zärtlichem Blick.
Und der Funke springt über und eine Hoffnung ist da.
Vielleicht sogar ganz ohne Worte werden kulturelle Grenzen überwunden,
mit Gesten und Zeichen Sprachbarrieren eingerissen,
mit einem Lächeln und mit Sanftmut im Blick Mauern zwischen Menschen eingerissen.

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Welch ein Wunder!
Auch heute noch mitten unter uns.
Staunen wir darüber, dass Verständigung manchmal viel leichter gelingt als gedacht.
Dass Versöhnung möglich ist und Wege des Friedens beschritten werde.
Dass einander fremde Menschen aufeinander zugehen und Gemeinsamkeiten entdecken.
Dass Wunden heilen und Neues wächst.

Welch ein Wunder!
Wenn wir die richtigen Worte finden und den Ton treffen.
Wenn wir miteinander sprechen, auch mit Händen und Füßen.
Wenn wir uns gemeinsam einer Sache annehmen und Lösungen suchen.
Wenn Probleme Herausforderungen sind, denen wir uns stellen.
Wenn Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit uns zusammenführt.
Wenn wir trotz und in aller Unterschiedlichkeit füreinander Gemeinschaft gestalten.

Welch ein Wunder!
Gottes Heilige Geistkraft zeigt sich jeden Tag neu,
wo Menschen sich von ihr erfüllen und vom Hocker reißen lassen.

Inga Schmitt