„Zwischen Erfolg und Verfolgung“ vor dem Osnabrücker Dom

Ausstellung Zwischen Erfolg und Verfolgung vor dem Osnabrücker Dom
Bild: Diözesanmuseum Osnabrück, Hermann Pentermann

Noch bis zum 27. März erinnert eine Ausstellung lebensgroßer Figuren vor dem Osnabrücker Dom anlässlich der Woche der Brüderlichkeit an jüdische Sportlerinnen und Sportler des 20. Jahrhunderts.

Lea Levy, Carl Meyer, Felix Löwenstein, Fritz Cohen, Kurt Visser und Alfred Ries waren vor 1933 in Sportvereinen auf dem Gebiet des heutigen Bistums Osnabrück aktiv und wurden wegen ihrer jüdischen Herkunft später aus ihren Klubs ausgeschlossen: Jetzt ergänzen ihre Figuren die Wanderausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung“ über 16 meisterliche jüdische „Sportstars“ des 20. Jahrhunderts, die nach dem September/Oktober 2019 bereits zum zweiten Mal auf dem Osnabrücker Domhof zu sehen ist. Schirmherrin ist die jüdisch-deutsche Olympia-Bronzemedaillen-Gewinnerin von 2004, Sarah Poewe.

Anlass für die Neuauflage war die bundesweite Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit am ersten Märzwochenende in Osnabrück, in deren Verlauf der Koordinationsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit die Buber-Rosenzweig-Medaille an den jüdischen Sportverband Makkabi Deutschland in Person von dessen Präsidenten Alon Meyer sowie an Eintracht Frankfurts Präsidenten Peter Fischer für dessen Engagement gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung verliehen hat.

Schüler bei der Ausstellungsvorbereitung
Ein Kunstkurs bei der Arbeit an einem Denkmal für jüdische Sportler*innen

Parallel dazu zeigt das Diözesanmuseum im benachbarten Forum am Dom die Ergebnisse eines Wettbewerbs, bei dem Schülerinnen und Schüler in den Kunstkursen des Gymnasiums Bad Iburg und der Integrierten Gesamtschule Osnabrück Eversburg ein Denkmal für jüdische Sportlerinnen und Sportler entworfen haben, das am 9. November 2021 auf dem Gelände des Osnabrücker Sportvereins (OSC) errichtet wurde. Dessen Vorläuferverein OTV hatte bereits 1924 als einer der ersten deutschen Vereine jüdische Aktive aus seinen Reihen ausgeschlossen.

Während die Turnerin und Tennisspielerin Lea Levy als Jugendliche von diesem Ausschluss betroffen war, gehörte der Funktionär und Schiedsrichter Carl Meyer von Ballsport Eversburg zugleich zu den Gründervätern des nun entstandenen Jüdischen Sportvereins. Felix Löwenstein war Funktionär und Mäzen des VfL Osnabrück und starb am 30. April im KZ Neuengamme, während die fünf übrigen regionalen Sportakteure emigrierten und den Holocaust überlebten.

Alfred Ries war dabei nicht nur vor 1933, sondern auch nach 1945 Präsident des SV Werder Bremen, der in seiner dritten Amtszeit 1965 deutscher Fußballmeister wurde. Das Ausstellungsprojekt wurde von den Profiklubs VfL Osnabrück, SV Meppen und Werder Bremen sowie den Unternehmen KiKxxl und Fip EnergiePartner finanziell gefördert.

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Besucherinformation und Kontakt

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