21. Dezember 2020

Ein Mann faltet die Hände und senkt den Kopf
Unbekannt und dennoch beliebt: Der heilige Josef aus der Krippe von Simpelveld Bild: Diözesanmuseum

Krippenfiguren: Josef

Josef steht immer ein wenig im Schatten, wenn es um die Heilige Familie geht. Er nimmt sein Schicksal an, spricht nicht – und verschwindet aus dem Evangelium, nachdem Jesus als zwölfjähriger Junge im Tempel lehrt. Trotzdem (oder deshalb?) ist er einer der beliebtesten Heiligen. Er steht für Treue, Fleiß, Fürsorge und Beständigkeit. Er vereint eine ganze Reihe von Patrozinien unter sich, unter anderem für Arbeiter und Handwerker, für Wohnungslose und Waisen. Kein Wunder, dass jemand, der so menschlich ist, den Menschen nahesteht.

Eine Krippe ohne eine Josefsfigur ist nicht vorstellbar. Gleich zu Beginn der Weihnachtsgeschichte heißt es: „Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.“ Josef bleibt bei Maria, bis sie das Kind, in eine Windel gewickelt, in eine Krippe legten. Während vieles in Krippendarstellungen verhandelbar ist, ist es die Heilige Familie nicht. Sie ist der Kern, die Essenz.

So auch in dieser Weihnachtskrippe aus Wachs aus dem holländischen Simpelveld. Sie kann in einem der Fenster des Forums am Dom bewundert werden, gleichsam „berührt und angeschaut“.