Ein Hoch auf den Pfarrgemeinderat!

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Bild: unsplash.com, Adi Goldstein

Vor 50 Jahren, im Februar 1969, wurden im Bistum Osnabrück erstmals Pfarrgemeinderäte gewählt. Seit fünf Jahrzehnten sind die ehrenamtlichen Mitglieder dieses Gremiums nun mitverantwortlich für die Seelsorge in den Pfarreien des Bistums.

Sie stellen die Weichen für ein lebendiges Gemeindeleben und setzen sich dafür ein, möglichst viele zu beteiligen. Sie gestalten beispielsweise Gottesdienste, kümmern sich um die Glaubensweitergabe, um soziale Dienste und die Ökumene. Im Interview erzählt Katharina Ablen, Vorsitzende des Katholikenrats im Bistum Osnabrück und selbst seit zwölf Jahren Mitglied im Pfarrgemeinderat, warum Kirche heute ohne Pfarrgemeinderat undenkbar wäre:

50 Jahre Pfarrgemeinderat – was gibt’s da zu feiern?

Wenn Menschen Verantwortung in Kirche übernehmen und dies auch noch mit einer großen Lebendigkeit tun, dann sollte das doch Grund genug für ein Fest sein. Eigentlich müssten wir jedes Jahr ein Fest feiern, denn die Arbeit und das Engagement vor Ort verdienen diese Anerkennung!

Weitere Infos:

Was hat sich in den vergangenen Jahrzehnten geändert in der Pfarrgemeinderatsarbeit?

Viele Themen sind zeitlos und deshalb gleich geblieben: Wie können wir Kirche ein Gesicht geben? Wie gestalten wir eine lebendige Kirche aus dem Evangelium heraus? Wie diskutieren wir Themen aus Gesellschaft und Politik in unseren Gemeinden? Ich glaube und hoffe, dass diese Fragen in der heutigen Zeit in einem guten Miteinander zwischen Ehrenamt und Hauptamt gestellt und umgesetzt werden.

Können Sie sich Kirche heute ohne Pfarrgemeinderat vorstellen?

Nein! Die Wahl der Pfarrgemeinderäte, drückt für mich aus, dass wir unsere Verantwortung wahrnehmen dürfen und sollen. Und so bedeutet Pfarrgemeinderat für mich gelebte Demokratie in Kirche. Wenn es uns dann noch gelingt, dass wir uns mit unseren ganz unterschiedlichen Charismen in Kirche und Gesellschaft einbringen, dann hoffe ich, dass wir wieder an Glaubwürdigkeit gewinnen.
Pfarrgemeinderäte sollten immer im Sinne einer Kirche der Beteiligung gedacht werden. In beiden Modellen geht es um Partizipation, um ein sich Einmischen und Mitmischen mit den eigenen Fähigkeiten und Charismen.

Warum engagieren Sie selbst sich im Pfarrgemeinderat?

Ich bin ein Teil dieser Kirche und möchte das, was ich vom Evangelium verstehe, aktiv in unsere Gemeinde einbringen. Im Pfarrgemeinderat eröffnet sich für mich ein fantastisches Erprobungsfeld – nicht immer leicht, manchmal mit Ärger und Frust verbunden, aber immer eine wertvolle und lohnende Aufgabe!