Allerheiligen im Alltag

Auge im Licht
Bild: unsplash.com, Nonq V

Der November startet mit den beiden Festen Allerheiligen und Allerseelen, an denen der Toten gedacht wird. Vor allem an Allerheiligen geht es aber um mehr: An diesem Tag feiern Katholik*innen alle Heiligen der katholischen Kirche. Traditionell begingen deswegen früher an diesem Tag auch all die Menschen ihren Namenstag, die ihren Namen nicht einem bestimmten Heiligen-Gedenktag zuordnen konnten. Heute werden Namenstage nur noch selten gefeiert, aber Allerheiligen ist noch immer eine gute Gelegenheit, an die Menschen zu denken, die uns heilig sind – seien das nun Namenspatron*innen oder Menschen im privaten Umfeld.

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Denn an Allerheiligen werden nicht nur bekannte Heilige geehrt, sondern auch unbekannte, deren Heiligkeit nur Gott sieht. Der Gedanke dahinter: heilig ist und wird nicht nur, wer jederzeit vorbildlich lebt und einen Aufsehen erregenden Märtyrertod stirbt. Ein wenig Heiligkeit steckt in allen, die sich jeden Tag neu für mehr Frieden, Freiheit, Menschlichkeit und Nächstenliebe einsetzen. Der Kirchenlehrer und Ordensgründer Franz von Sales hat dazu gesagt: „Jeder Mensch kann heilig werden, denn die Voraussetzungen für die Heiligkeit sind nicht irgendwelche außergewöhnlichen Taten, sondern wir müssen nur an jenem Platz, an dem wir stehen, das tun, wozu wir berufen sind.“

Wenn Sie Heilige mit diesem Blick betrachten, fällt Ihnen vielleicht jemand ein, die oder der heute mitten unter den Menschen lebt und die Welt mit guten Taten bereichert? Solche Heiligen des Alltags suchen wir! Vielleicht gibt es auch Gegenstände, von denen Sie sagen: „Das ist mir heilig“ – dann erzählen sie uns davon! Auf dieser Seite finden Sie Beispiele für Heiligkeit im Alltag. Sie haben weitere Ideen? Dann schicken Sie eine E-Mail mit Ihrer Geschichte an: internet@bistum-os.de

Bunte Heilige

bunte Gesichter

Für viele ist der November ein eher dunkler und trauriger Monat: Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag, man richtet die Gräber auf den Friedhöfen her, legt öffentlich Kränze nieder, gedenkt der Verstorbenen. Es wird wieder früh dunkel und die erste Kerze auf dem Adventskranz lässt sich noch Zeit. Dabei wird oft vergessen, dass der November mit dem Fest Allerheiligen eigentlich sehr bunt beginnt – denn die Heiligen der katholischen Kirche sind wirklich schillernd! Warum, das erklärt Autorin Andrea Schwarz hier in ihrem aktuellen Blogbeitrag.

Heilige Stücke

Teddy

„1938 hat meine Mutter meinen Vater kennengelernt. In dem Jahr muss es wohl gewesen sein, dass er ihr diesen Teddy geschenkt hat. Etwas mehr als ein Jahr später, am 26. August 1939, haben sie geheiratet, nur wenige Tage vor der allgemeinen Mobilmachung zum 2. Weltkrieg. Mein Vater ist 1942 in Russland gefallen, drei Monate nach meiner Geburt. Er hat mich nicht mehr kennenlernen können und ich ihn auch nicht. Aber dieser Teddy, der ist geblieben. Ein wahrer Schatz!“ Das erzählt Helga Burke zu diesem Stofftier, das in diesem Jahr im Rahmen einer Ausstellung in der Osnabrücker St.-Barbara-Kirche zu sehen war. Dafür haben Menschen Stücke aus ihrem Privatbesitz zur Verfügung gestellt – Dinge, die keinen materiellen Wert haben, für ihre Besitzerinnen und Besitzer aber heilig sind. Mehr dazu lesen Sie hier!

Heilige auf Instagram

Emma von Lesum

Sagt Ihnen der Name „Emma von Lesum“ etwas? Nein? Die Dame kam aus einer adligen und einflussreichen Familie und lebte Anfang des 11. Jahrhunderts in Lesum bei Bremen, wo sie den Menschen so viel Gutes getan haben soll, dass sie nach ihrem Tod als Heilige verehrt wurde – auch wenn sie nie wirklich heilig gesprochen wurde. Was ihre Geschichte mit der einer fiesen List und einem Mann ohne Beine zu tun hat, ist auf dem Instagram-Kanal „Es war nicht immer einfach“ nachzulesen. Dort werden Geschichten über bekannte und weniger bekannte Menschen gesammelt, die alle auf ihre ganz eigene Art Heilige sind. Gibt’s hier auch als Buch!

Heilige Frauen

Apostelinnen-Leuchter Quakenbrück

Die Marienkirche in Quakenbrück hat etwas, was nicht viele Kirchen haben: einen Apostelinnen-Leuchter. Die Kerze dort brennt in Gedenken an zwölf Frauen, darunter bekannte religiöse Ikonen, wie Maria von Magdala und Hildegard von Bingen, aber zum Beispiel auch die NS-Widerstandskämpferin Sophie Scholl. Initiiert wurde das besondere Licht von Frauen aus der Gemeinde – inzwischen hat es aber weit darüber hinaus Strahlkraft entwickelt und regelmäßige Predigtformate für Frauen etabliert. Die ganze Geschichte können Sie hier lesen.

Heiligenquiz

Der berühmte Rat eines Heiligen für ein zufriedenes Leben lautet: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“ – sicher ein sinnvoller Tipp, aber wer hat’s gesagt? Welche Heilige ist seit Jahren in den Top Ten der beliebtesten Mädchennamen und wie funktioniert das eigentlich mit einer Heiligsprechung? Testen Sie Ihr Wissen und raten Sie mit beim Quiz der Heiligen und Schutzpatrone – dafür einfach hier klicken!