Auf der Suche nach unseren Wurzeln
Muslimische Schüler in einer Berliner Schule ärgerten ihre nichtmuslimischen Klassenkameraden mit dem Hinweis: „Ihr habt ja noch nicht einmal eine Religion!“ Darauf seien diese Schüler an ihren Klassenlehrer herangetreten und hätten ihn gefragt: „Hatten wir früher nicht auch so etwas wie Religion? Können sie uns darüber erzählen?“
Die Begegnung mit dem Islam ist eine Chance. Wir werden mit der Frage nach unseren eigenen religiösen und kulturellen Wurzeln konfrontiert. Woher kommen wir? Was prägt uns? Als Christen stehen auch wir mittlerweile in einem Supermarkt der verschiedenen Sinnangebote. Wie positionieren wir uns?
Da gibt es den Typ „graue Mäuse“. Menschen, Christen, die immer unscheinbar bleiben, selbst wenn sie etwas Wertvolles vorzuweisen hätten. Sie stellen ihr Licht unter den Scheffel.
Dann gibt es aber auch die Christen mit einem gesunden Selbstbewusstsein. Sie vertreten ihre Meinung auch dann, wenn sie nicht sofort auf Zustimmung hoffen können.
Über den Autor
Theo Paul ist Generalvikar und damit Stellvertreter des Bischofs und Leiter der Verwaltung des Bistums. In seinen Blogbeiträgen greift er gerne aktuelle Themen auf.
Tatsache ist: Ohne Informationen über das Christentum sind unser Grundgesetz, unsere Kunst und Musik nicht wirklich zu verstehen. Wir brauchen einen guten Religionsunterricht, interessante Diskussionen in der Jugendarbeit, Seminare in unseren Jugendbildungsstätten und Verbänden und dessen mehr, damit wir „stets bereit sind, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die uns erfüllt“ (vgl. 1 Petr 3,15).