Sterben und dann

Bibelfenster zum 12. November 2010:

In jener Zeit sprach Jesus zu einigen von den Sadduzäern, die die Auferstehung leugnen: Nur in dieser Welt heiraten die Menschen. Die aber, die Gott für würdig hält, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, werden dann nicht mehr heiraten.  Sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen Gottes geworden sind. Daß aber die Toten auferstehen, hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch angedeutet, in der er den Herrn den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt. Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig.

Einheitsübersetzung, Lk 20, 27.34-38

 

Eine Woche ist es gerade her, dass wir die Uhr wieder eine Stunde zurück stellen durften und ich habe schon jetzt den Eindruck, dass die Tage rasant kürzer werden. Der November ist eh schon von Natur aus ein dunkler Monat und auch bei einigen Menschen emotional oftmals eine etwas schwierige Zeit.
Und gerade am ersten Sonntag im November dreht es sich um eine alte und immer wieder neue Fragestellung der Auferstehung und der Form des Weiterlebens nach der Auferstehung. Seit tausenden von Jahren ist diese Frage für uns Menschen von Bedeutung, und noch heute versuchen wir unsere menschlichen Vorstellungen von  Ewigkeit und Jenseits zu erforschen und diese sind sehr unterschiedlich.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Auch zur Zeit Jesu war dieses nicht anders. Die Sadduzäer leugnen ein Weiterleben nach dem Tod, die Pharisäer glauben an ein Fortleben und mitten in dieser Auseinandersetzung wird Jesus hineingezogen. Jesus gibt ihnen eine klare Antwort: Im Himmel wird nicht geheiratet und auch nicht gestorben, denn die Menschen sind den Engeln gleich und Gott ganz nah. Ausgezeichnet! Mit ganz wenigen Worten beschreibt Jesus unsere Zukunft, das Leben nach dem Tod. Die Auferstehung der Toten führt nicht zu einer Verlängerung unseres jetzigen irdischen Daseins. Es wird ganz anders sein. Ein neues Leben beginnt, dass alle unsere Vorstellungen übersteigt.

Es ist ein neues himmlisches Leben, als Töchter und Söhne Gottes. Wenn Gott zu einem Menschen ja sagt, wenn er sich selbst Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs nennt, dann ist er das Leben dieser Menschen. Jesus will damit den Menschen sagen: Macht euch an diesen Gott des Lebens fest, so wie er sich an euch fest macht, lernt ihn immer mehr und immer wieder neu kennen, dann ist der Himmel bereits ein Stück in eurem jetzigen Leben vorhanden.
Aus meiner Sicht eine ermutigende Herausforderung und zugleich ein aufmunternde Zusage im dunklen und tristen Monat November.

Sabine Kuper