Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit

Die Heilige Pforte der Barmherzigkeit am Osnabrücker Dom
Bild: Bistum Osnabrück, Hermann Pentermann

Am 8. Dezember 2015, genau fünfzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, hat Papst Franziskus in Rom das Heilige Jahr der Barmherzigkeit eröffnet. Es dauert bis zum Christkönigssonntag 2016. Die Barmherzigkeit soll während des Heiligen Jahres wieder neu in das Bewusstsein der Gläubigen gerückt werden. Auch in allen Teilkirchen weltweit werden für die Dauer des Heiligen Jahres entsprechende „Pforten der Barmherzigkeit“ geöffnet, vorrangig in den Bischofskirchen, aber auch an wichtigen Wallfahrtsorten. Auch das Bistum Osnabrück beteiligt sich.

„Pforten der Barmherzigkeit“ auch im Bistum Osnabrück

Im Osnabrücker Dom St. Petrus wird für die Dauer des Heiligen Jahres das sogenannten „Brautportal“ als „Pforte der Barmherzigkeit“ dienen. Dieses nordwestliche Portal ist der älteste erhaltene Zugang zum Dom. Jeder Gläubige kann diese Pforte bewusst durchschreiten und damit seinen Wunsch ausdrücken, sich Barmherzigkeit schenken zu lassen und sie selber zu üben.

Die Heilige Pforte der Barmherzigkeit am Osnabrücker Dom
Am nordwestlichen Portal des Osnabrücker Doms befindet sich die Pforte der Barmherzigkeit. Bild: Bistum Osnabrück, Hermann Pentermann

Auch an weiteren Orten im Bistum Osnabrück werden während des Heiligen Jahres 2015-2016 „Pforten der Barmherzigkeit“ zugänglich sein: an den Wallfahrtsorten Lage-Rieste, Rulle und Wietmarschen, an der Gebetsstätte in Heede, an der St. Michaelskirche in Leer und an der Kapelle des St. Joseph-Stifts in Bremen.

„Das Heilige Jahr bietet die Gelegenheit, sich als Pilger auf den Weg zu machen zu einer der ‚Pforten der Barmherzigkeit‘ – sei es im Petersdom in Rom oder an einem anderen Ort in unseren Bistümern“, schreiben die deutschen Bischöfe in ihrer Botschaft zum Heiligen Jahr.

Parallelen zum Jahr des Aufatmens

Das Jahr der Barmherzigkeit weist viele Parallelen zum Jahr des Aufatmens auf, das seit September im Bistum läuft: „Barmherzigkeit ist eine Grundhaltung. Sie beruht darauf, dass ich – inspiriert von Gott – sensibel bin für das, was die Menschen brauchen, denen ich begegne. Um das zu erkennen, brauche ich ein hörendes, weites Herz“, sagt Liturgiereferent Stephan Winter. Er ist im Bistum Osnabrück der Ansprechpartner für das Jahr der Barmherzigkeit. „Um großherzig zu sein oder immer mehr zu werden, muss ich schon etwas investieren. Ich muss die Fähigkeit zur Liebe, die Gott in mich hineingelegt hat, wirklich zur Entfaltung kommen lassen.“ Letztlich gehe es darum, einen neuen Blick auf das zu wagen, was wir tun, und herauszufinden, was uns näher zu Gott und zueinander bringe.