Ein Schulabschluss mit Corona

Eine FFP2-Maske liegt im Gras
Der Schulabschluss ist geschafft - trotz Corona: Ein Bild der Klasse FSP II im Marienheim Osnabrück Sutthausen. Bild: BBS Marienheim OS-Sutthausen

Das vergangenen Schuljahr war nicht einfach – Corona sorgte für Distanzunterricht und Homeschooling und hat viele Pläne völlig verändert. In den folgenden Beiträgen erzählen Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Bistumsschulen, wie sie ihren Schulabschluss dieses Jahr erlebten, was sie vermissten, was nicht stattfinden konnte. Sie erzählen aber auch von der Unterstützung und Hilfe, die sie bekommen haben – von Freundinnen und Freunden, Lehrerinnen und Lehrern.

Das Beste aus uns rausgeholt“

Jana Gerdes und Alina Rohe – Abschlussschülerinnen der Fachschule für Sozialpädagogik an der Marienhausschule in Meppen

Junge Frau im Portrait
Jana Gerdes

„Eigentlich wollten wir für März 2020 ein Wochenende für Kommunionskinder vorbereiten. Doch genau eine Woche bevor es losging, kam der Lockdown – und so musste es abgesagt werden. Das war nicht die einzige Situation in unserer Ausbildung, die durch Corona anders lief, als gedacht und gewünscht: Anstelle im Unterricht in der Schule saßen wir im Distanzunterricht zu Hause. Das machte es uns schwer, als Klassengemeinschaft zusammenzuwachsen. Auch die Praxisphasen verliefen ganz anders als geplant: Auf viele praktische Anteile in der Ausbildung mussten wir verzichten. Am meisten fehlte uns der Bezug zu den Kindern und Jugendlichen.  

Junge Frau Schaut in die Kamera
Alina Rohe

Durch die Zeit hat uns geholfen, dass wir das Ziel, die Ausbildung als staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher, immer vor Augen hatten. Das hat uns motiviert, weiterzumachen. Unserer Lehrerinnen und Lehrer standen uns immer hilfsbereit zur Verfügung und hatten ein offenes Ohr für uns. Sie fanden neue Methoden, um uns durch die Ausbildung zu führen. Dieses Engagement hat uns gezeigt, dass wir die Hoffnung nicht aufgeben und an unsere Fähigkeiten glauben können. Kraft und Zuversicht gaben auch die Begegnungen mit unseren Mitschülerinnen und Mitschülern, wo sie möglich waren. Das tat einfach nur gut.

Wir haben uns dann sehr gefreut doch wieder ins Praktikum zu können. Die Begegnung mit den Kindern motivierte mehr denn je! Von ihnen ging so viel Unbeschwertheit und Fröhlichkeit trotz aller Schutzmaßnahmen aus. Dadurch haben wir das Beste aus uns herausgeholt. Irgendwie hat diese Zeit mit Corona uns flexibler und auch stärker gemacht.“

„Auch mal Unterricht in einer Kirche“

Sara Middendorf, Hannah Thomann, Miriam – Mariengymnasium Papenburg

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Kafkaesk!“

Connor Hodgson für die Klasse FSP II (Fachschule Sozialpädagogik) in der BBS Marienheim Osnabrück-Sutthausen

Gruppe von Menschen
Die Klasse FSP II der BBS im Marienheim Sutthausen.

„Nun stehen wir da. Vor dem Abschluss, auf den wir alle so lange gewartet und hingearbeitet haben. Vor ein paar Wochen schien dieses Ziel noch unerreichbar, fast schon unvorstellbar. Zu viel war los in unseren Köpfen. Zu viel Corona … Zu viele Sorgen … Unser letztes Ausbildungsjahr war nervenaufreibend, unberechenbar und vor allem ungewiss. Im Deutschunterricht lernten wir einen passenden Begriff kennen: kafkaesk! Unzählige Stunden zuhause vor dem PC haben so manchen zur Weißglut getrieben. Vor allem der fehlende Ausgleich zum stressigen Schulalltag war für viele ein großes Problem. Was bleibt von dieser Zeit? Was behalten wir in Erinnerung? Wir als Klasse schauen zurück auf eine schwierige Herausforderung, die wir alle gemeinsam gemeistert haben. Auch die Lehrerschaft trug dazu bei, indem sie uns immer wieder aufs Neue motivierte und unterstützte. Wir sind stolz darauf, nicht aufgegeben zu haben. Wir sind stolz darauf, den Gipfel der Ausbildung als Team erklommen zu haben. Wir blicken auf eine mühsame und anstrengende, aber auch witzige und tolle Reise zurück. Viele von uns fangen nun im Sommer eine Stelle als Erzieherin und Erzieher in unterschiedlichsten Einrichtungen an. Wir sind uns sicher, dass uns der Abschluss der Ausbildung während der Corona-Krise Mut und Kraft für weitere bevorstehende Herausforderungen im Leben geben wird.“

„Wie war es eigentlich vor Corona?“

Paul Kamp – Gymnasium St. Johannis Schule Bremen

Junger Mann im Portrait
Paul Kamp

„Geprägt war dieses letzte Schuljahr durch Homeschooling und das Herunterfahren sozialer Kontakte und aller gesellschaftlichen Aktivitäten wie Sport, private Feiern, etc. In Zeiten, in denen der normale Präsenzunterricht ausgesetzt war und in denen Zoom-Konferenzen zur neuen Normalität geworden sind, fragt man sich schon ab und zu, wie es eigentlich vorher war.

Rückblickend kann ich auf jeden Fall sagen: Wir sind verhältnismäßig gut durch die Pandemie gekommen. Die größeren Einschränkungen gab es in der Zeit neben und nach der Schule. Das soll natürlich nicht heißen, dass die Pandemie spurlos an uns vorbei gegangen ist. Vor allem der Distanzunterricht, der bei uns glücklicherweise eine kürzere Zeitspanne umfasste als bei Schülern, die sich nicht in der Abi-Vorbereitung befanden, war schon an der ein oder anderen Stelle herausfordernd. Ebenso der Wechsel-Unterricht und die Maskenpflicht. Aber grundsätzlich wurden wir dennoch gut auf das Abitur vorbereitet.

Ganz anders wiederum sieht es bei außerschulischen Aktivitäten, wie beispielsweise beim Abiball aus. Mittlerweile entspannt sich das Infektionsgeschehen ein wenig, was uns hoffen lässt, wenigstens ein bisschen Abschied feiern zu können.

Und danach? Ich für meinen Teil kann mich glücklich schätzen, eine Stelle für ein Freiwilliges Politisches Jahr bekommen zu haben. Hätte ich im vergangenen Jahr Abi gemacht, hätte dies aufgrund von Corona sicher ausfallen müssen.

Was bleibt am Ende zu sagen? Viele Pläne für nach der Schule mussten über den Haufen geworfen werden, es war und ist viel Flexibilität erforderlich. Natürlich war das Jahr stressig und teilweise chaotisch. In der Schule lief es ein wenig anders als in den Jahren zuvor, außerhalb der Schule lief es total anders. Ich würde mir wünschen, dass man den Abschied aus der Schule mit all seinen Mitschülern noch einmal gebührend feiern kann. Denn es ist schon ein Lebensabschnitt, der hier zu Ende geht.

„Was gibt euch Hoffnung?“

Ein Projekt von Auszubildenden der Heilerziehungspflege (Klasse II) der Marienhausschule Meppen

Die Auszubildenden als Heilerziehungspflegerinnen und Pfleger der Marienhausschule in Meppen hatten in ihrer Schule gefragt: „Was gibt euch Hoffnung in Coronazeiten?“ Sie bekamen darauf viele Bilder, die sie zu diesem Video zusammengestellt haben.

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