Gebetszeit für Kinder und alle im Haus
Der Kampf gegen das Corona-Virus hat noch immer viele Einschränkungen zur Folge – auch im Glaubensleben. Selbst wenn einzelne öffentliche Gottesdienste inzwischen wieder stattfinden, fehlt vielen Menschen noch das gemeinschaftliche Zusammensein im Glauben, gerade Familien mit Kindern. Auf dieser Seite finden Interessierte Anregungen für Gebetszeiten, die sich ganz leicht zuhause feiern lassen.
Vorbereiten und Gestalten
Finden Sie Raum und Zeit für das gemeinsame Gebet – ein hungriger Bauch betet nicht gern! Schaffen Sie Atmosphäre: Eine Blume, Kerze, Bibel, ein Kreuz oder Bild im Zentrum. Wo und wann können alle gut mitmachen? Oma, Opa, Verwandte oder Freunde z.B. per Videokonferenz dazu schalten.
Beteiligen Sie Kinder: Biblische Szenen können mit Spielfiguren dargestelltwerden; passende Musik kann auf die Musikspielgeräte der Kinder geladen bzw. dort abgespielt werden; alle bringen zum Gebet etwas mit, z.B. Steine vom Spaziergang oder ein wichtiges Spielzeug. Jede und jeder kann eine Aufgabe übernehmen: Wer entzündet die Kerze? Wer liest einen Text? Wer sucht ein Lied aus? Wer möchte etwas erzählen? Wer spricht heute den Segen?
Versammeln und Beginnen
Setzen Sie einen Startpunkt, z.B. „Wenn alle ihren Kuchen gegessen haben, geht es los!“ Oder ein Lied, das als eine Art Glockenläuten durch die Wohnung klingt. Eröffnen Sie das Gebet mit einem Kreuzzeichen oder indem Sie eine Kerze entzünden, ein Lied singen, gemeinsam ein Gebet sprechen oder Musik hören. Beginnen können Sie z.B. so:
„Alles hat seine Zeit: Essen, Spielen, Schlafen, Arbeiten. Jetzt ist Zeit dafür, dass wir zuhören, beten, Zeit mit Gott und miteinander verbringen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes – Amen.“
Erzählen – Erinnern – Erfahren
Ein biblischer Text oder seine Nacherzählung sind eine gute Grundlage – vor allem, wenn sie in die aktuelle Zeit passen. Was zeigt diese Erzählung in diesem Moment? Wo knüpft sie an den Alltag an? Kinder hören auf unterschiedliche Weise zu, z.B. indem sie dabei malen oder etwas in der Hand halten. Jemand, der oder die per Video dazu geschaltet ist und mitbetet, könnte jetzt z.B. den Text vorlesen oder die Geschichte erzählen.
Tauschen Sie sich dann über das Gehörte aus: Ich fand die Geschichte spannend, weil … Ich finde die Figur xy in der Geschichte gut, weil … Was habe ich in der Geschichte gehört? Was bewegt mich? Was hat es mit unserem Alltag zu tun? Was erzählt sie mir über Gott? Was möchte ich jetzt tun?
Für jede Gebetszeit kann bedacht werden, was gerade dran ist: ein Bibeltext kann Inspiration sein; gemeinsames Gebet kann gut tun; ein wenig Stille auch. Oder es ist Zeit für eine Aktion, inspiriert vom aktuellen Thema der Gebetszeit – die Aktion kann natürlich auch im Anschluss draußen statt finden. Gemeinsames Spielen und Gestalten kann sich mit dem Gebet verbinden. Erlaubt ist, was Freude macht und zum Nachdenken anregt.
Danken – Bitten – Segnen
Weitere Infos
- Hier finden Sie kompakt zusammengefasst den allgemeinen Ablauf einer Hausgebetszeit mit vielen Linktipps für Musik und Lieder, Bibeltexte und Gebete.
- Hier finden Sie den konkreten Ablauf einer Hausgebetszeit zum Thema „Turmbau zu Babel“.
- Und hier weitere Gedanken zur Gebetszeit zum Thema „Turmbau zu Babel“.
Beenden Sie die Gebetszeit mit folgenden Gedanken: Wofür bin ich dankbar? Wofür möchte ich beten? An welche Menschen denken wir? Bitten Sie um einen Segen, segnen Sie und seien Sie selbst ein Segen. Nehmen Sie die Erfahrung der Gebetszeit mit in den Alltag.
Konkret kann an dieser Stelle z.B. jede und jeder eine freie Fürbitte sprechen oder ein Wort, einen Namen; Sie können ein Licht für jede Bitte oder jeden Dank entzünden; einen Liedruf zwischen den Bitten hören oder singen; einen Spaziergang zu einer Kapelle oder Kirche machen; einen Segen für alle sprechen oder sich gegenseitig Segen zusprechen; Gebets- und Segenstexte vorlesen oder eine Segenstankstelle einrichten: Alle dürfen sich dabei nacheinander in die Mitte stellen – die Hände werden eine Weile über die Person gehalten oder leicht auf die Schultern gelegt. Enden können Sie z.B. so:
„Gott segne uns in dieser Zeit, segne alles was gelingt und alles, was uns zu viel wird. Gott segne die Menschen, die für uns da sind und die, die uns besonders fehlen. Gott segne unsere Gemeinschaft und die Menschen die einsam sind. Gott lasse uns glauben und spüren, dass er immer da ist. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“