Gott, mein Trecker

Trecker im Gegenlicht
Bild: unsplash.com, Spencer Pugh

Brüder und Schwestern! Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht. Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.

Römer 8, 31b-34

Am heutigen Sonntag ist es nicht das Evangelium, sondern die zweite Lesung, die mich besonders angesprochen hat. Sie erinnert mich kurioserweise an unsere Landjugend:

Zum Rosenmontag hat die Landjugend Lingen-Bramsche, wie so viele andere Landjugenden aus der Umgebung auch, einen Karnevalswagen gestaltet. Bevor es los gehen konnte, musste der Wagen natürlich auf Sicherheit überprüft werden. Dabei stellte sich heraus, dass die wageneigenen Bremsen defekt waren. Eine Reparatur wäre sehr teuer gewesen und für die Landjugend nicht zu bezahlen. Die Teilnahme am Umzug drohte schon zu kippen, als sich eine alternative Lösung auftat: Man könnte auch die wagen-eigenen Bremsen abmontieren und stattdessen einen entsprechend starken Trecker vor den Wagen setzen: Ein 12-Tonnen-Trecker wäre in der Lage, den Karnevalswagen mit allem Drum und Dran zu bremsen …

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Als ich heute die oben stehende Lesung gehört habe, dachte ich: Ja! Gott ist unser 12-Tonnen-Trecker, der alles zum Halten bekommt, auch wenn es völlig aus der Bahn gerät. Selbst wenn alle weltlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Systeme versagen, rettet und fängt uns der große mächtige Gott: dann kann ich Hoffnung haben, obwohl es eigentlich nichts mehr zu Hoffen gibt; dann kann ich an eine Gerechtigkeit glauben, die die Gerechtigkeit auf der Erde übersteigt; dann muss ich mich der Härte des Todes nicht ergeben, sondern darf glauben, dass Gott sogar ihn besiegt hat.

Ein Sprichwort sagt: Du kannst nie tiefer fallen, als in Gottes Hand – oder Landjugend-mäßig: So sehr mein Lebens-Wagen vielleicht auch ins Wanken gerät, Gott, als 12-Tonnen-Trecker davor, wird mich immer halten!

Also, mit Gott an meiner Seite – was soll mir passieren?

Pastoralreferentin Eva Schumacher