Jeder kann Geschichte schreiben

Ein Stück der Berliner Mauer
Bild: pixabay.com, HeidiL

Wissen Sie noch, wo Sie an dem Abend waren, als in Berlin die Wiedervereinigung Deutschlands offiziell gefeiert wurde? Ich habe die beeindruckenden Szenen damals mit Freunden am Fernsehen verfolgt und weiß noch, dass wir alle sehr bewegt waren. Einige Bilder sind „hängen“ geblieben: z. B., wie die damaligen Spitzen des Staates aus vollem Herzen die Nationalhymne singen, natürlich vor allem Helmut Kohl mit seiner damaligen Frau Hannelore.

In diesen Tagen ist mir unter anderem dieser Abend anlässlich des Todes von Altkanzler Kohl wieder in Erinnerung gekommen. Ich finde, dass Helmut Kohl jetzt auch zu Recht für seine Lebensleistung von vielen geehrt wird; aber verschiedene Beiträge sprechen auch seine Schattenseiten an.

Helmut Kohl selber hat immer wieder in Interviews und Reden mit der Wendung „Der liebe Gott hat mir/uns geschenkt …“ deutlich gemacht, dass er sich bewusst war, wie sehr das Gelingen von Politik und Lebensgestaltung überhaupt von der Gnade abhängig ist.

Für mich sind alle diese Eindrücke auch eine Einladung, mir neu darüber bewusst zu werden, dass das Leben eines jeden Menschen – ganz gleich, wer er ist, wie die Umstände seines Lebens aussehen – dazu da ist, Geschichte zu schreiben! Keines Menschen Lebensleistung darf aus Gottes Perspektive am Ende gering geschätzt werden oder sollte bei der Vollendung der Welt fehlen. Und was Gott dann aus unserem Stückwerk machen wird … Wir werden sehen und dürfen hoffen.

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