Fotos von Marko Zink

Blick auf die Gedenkstätte Mauthausen
Marko Zink: Auslöschung 2. Das Negativ wurde vor Belichtung mehrfach gekocht und sowohl mit Tintentod als auch mit Säure behandelt Bild: Galerie Michaela Stock

M 48° 15′ 24.13″ N 14°30′6.31″ E |
Mauthausen – Die Tilgung der Erinnerung/Erasing Memory

Ausstellung im Dom, Sankt Katharinen und dem Felix-Nussbaum-Haus

Hinter den nüchternen Zahlen verbirgt sich ein schrecklicher Ort: Es sind die Koordinaten des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen, das heute eine Gedenkstätte ist. Der Künstler Marko Zink hat hier eine Reihe von Fotos angefertigt, die aufwühlen und zeigen, wie wichtig die Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten ist. Und: Eine Spur führt auch von Osnabrück nach Mauthausen.

Der Österreicher Marko Zink hat in Mauthausen nicht nur einfach fotografiert, er hat jede Aufnahme vor der Belichtung aufwendig bearbeitet: Er kochte, stanzte und lochte die Filme und behandelte sie mit Chlor oder Tintentod.

So entstanden Bilder, die auf den ersten Blick beinahe historisch-rührend oder auch sehr klar und nüchtern daherkommen, dann aber durch ihre bewusste Zerstörung das Grauen des Konzentrationslagers näherbringen. Mauthausen ist heute ein Ort der Erinnerung. Zwischen 1938 und 1945 starben hier mindestens 90.000 Menschen an Hunger, Entkräftung oder in den Gaskammern.

Abschiedsfoto aus dem Jahr 1936
Einige Jungen posieren für ein Abschiedsfoto. Um 1936. In der Mitte steht Peter van Pels.

Unter ihnen: der 19-jährige Peter van Pels aus Osnabrück. Als Kind noch wohnhaft in der Martinistraße, zog Peter mit seinen Eltern auf der Flucht vor den Nazis 1937 nach Amsterdam. Als die Familie auch hier nicht mehr sicher war, entschied sie sich, unterzutauchen. Am 13. Juli 1942 bezog sie gemeinsam mit Anne Frank, ihrer Schwester Margot und den Eltern sowie dem alleinstehenden Fritz Pfeffer das Hinterhaus in der Prinsengracht 263. Im August 1944 folgte der Verrat und ein langer Leidensweg für alle Beteiligten begann, der für Peter in Mauthausen endete.

Anne benutzt in ihrem Tagebuch das Pseudonym Peter van Daan und beschreibt den Jungen als still und sensibel. Sie kann zunächst wenig mit ihm anfangen. Später entsteht doch eine zarte Verbindung. Wie er die Jahre im Versteck empfand – darüber ist nichts überliefert.

Extra für die Ausstellung in Osnabrück fertigt Marko Zink zwei Fotos zum Andenken an Peter van Pels an, die den Titel: „Besinnung wird verdüstert _1 und _2“ tragen.

Die Ausstellung „Marko Zink M 48°15′24.13″ N 14°30′6.31″ E | Mauthausen – Die Tilgung der Erinnerung/Erasing Memory“ in Osnabrück ist eine Kooperation der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, dem Bistum Osnabrück und der evangelischen Katharinenkirche und Teil des Programms der Woche der Brüderlichkeit.

Die Werke sind während des Ausstellungszeitraums zu den üblichen Öffnungszeiten (außerhalb der Gottesdienste) an den Standorten frei zugänglich.

[instagram-feed type=hashtag hashtag=“#dioezesanmuseumosnabrück“ num=5 cols=5 showcaption=false]

Besucherinformation und Kontakt

Diözesanmuseum und Domschatzkammer
Domhof 12
49074 Osnabrück

0541 318-481
museum@bistum-os.de

Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags 11:00 bis 18:00 Uhr

Eintritt:
Bis zum 31.12.2024 ist der Eintritt für alle frei!