Muss denn immer was sein?

Katze am Fenster
Bild: unsplash.com,Charlotte Venema

Ich hatte das Vorwort für die Pfarrnachrichten Ende Januar übernommen – und heute Nachmittag überlegte ich lange: Worüber könnte man denn etwas schreiben? Aber irgendwie fiel mir kein Thema ein. Weihnachten ist vorbei, das neue Jahr auch schon wieder drei Wochen alt, es sind grad keine größeren Veranstaltungen geplant, über die Sternsinger-Aktion wurde schon in der Zeitung berichtet, Fastnacht ist noch zu weit weg.

Etwas ratlos rief ich eine gute Bekannte an: „Worüber würdest Du denn gerne mal was im Vorwort der Pfarrnachrichten lesen?“ – sie überlegte kurz: „Irgendwie, im Moment ist nichts, oder? Das ging uns gestern beim Seniorennachmittag genauso – es gibt grad keine Lieder, die passen. Weihnachtslieder gehen nicht mehr, für Fastnachtslieder ist es noch zu früh, und ‚Winter ade!‘ braucht auch noch ein bisschen Zeit …“

Über die Autorin

Andrea Schwarz ist Schriftstellerin und pastorale Mitarbeiterin im Bistum Osnabrück. Sie ist eine genaue und sensible Beobachterin ihrer Umwelt und der Menschen, denen sie begegnet. In ihren Texten versucht sie, Gott mitten im Alltag zu entdecken und Lust aufs Leben zu machen – nun erstmals auch in Form von Blogbeiträgen!

In diesem Augenblick fiel mir ein, dass eine Freundin von mir, die im Januar Geburtstag hat, sich immer darüber beklagte. Ihre Begründung: Der Januar sei für sie ein „Nicht-Monat“… und irgendwie stimmt das schon … der erste Reiz der Weihnachtsgeschenke ist vorüber, man merkt noch nicht, dass die Tage länger werden, der Urlaub ist in weiter Ferne.

Aber muss denn eigentlich immer was sein? Tut es nicht auch einmal ganz gut, wenn nichts ist? Vielleicht ist diese ruhige Zeit sogar eine Chance? Im Alten Testament gibt es die Geschichte von der Berufung des jungen Samuel – und er sagt zu Gott: „Rede, Herr, dein Diener hört!“ (Die Bibel, 1. Buch Samuel, Kap. 3, Vers 10). Wie aber will ich etwas hören können, wenn dauernd um mich herum etwas los ist?

In diesen Tagen neu ins Hören kommen … und keine Sorge, es wird schon schnell genug wieder was sein!

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