Ökumene
Das Wort Ökumene kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „die ganze bewohnte Erde“. Heute wird mit Ökumene die Einigung und Zusammenarbeit der unterschiedlichen christlichen Konfessionen (auch: Bekenntnisse) bezeichnet. Ziel der Ökumene ist die Einheit der Kirchen, die als Einheit in versöhnter Verschiedenheit verstanden wird. Ökumene bezieht dabei nicht nur die katholische und diverse evangelischen Kirchen mit ein, sondern auch die östlichen Kirchen.
Die ökumenische Bewegung ist, in kirchlichen Maßstäben gemessen, noch recht jung: Die Anfänge liegen im 19. Jahrhundert, als christliche Organisationen entstanden, die nach diversen Spaltungen in früheren Jahrhunderten (zum Beispiel die Trennung von katholischer und orthodoxer Kirche Anfang des 11. Jahrhunderts und die Reformation Anfang des 16. Jahrhunderts) über nationale und konfessionelle Grenzen hinweg nach Einheit strebten.
Weitere Infos
- Vom 16. bis 18. Juni 2023 fand in Osnabrück ein Ökumenischer Kirchentag statt. Ein Rückblick auf die Veranstaltung findet sich hier: www.oekt-os-2023.de
- Die Ökumene-Kommission des Bistums hat eine Handreichung zum Thema Eucharistische Gastfreundschaft herausgegeben, die hier heruntergeladen werden kann.
- Die Ökumene-Kommission des Bistums hat ein Spiel mit Informationen und Ideen zur Ökumene im Bistum herausgegeben. Es kann hier heruntergeladen werden oder ist gedruckt zu bestellen unter Telefon: 0541/318-251 oder per E-Mail: e.oesterreich@bistum-os.de
- Testen Sie ihr Wissen zum Thema Ökumene hier im Quiz!
- Was ist der Unterschied zwischen katholisch und evangelisch? Eine Erklärung für große und kleine Leute gibt es auf der Kinder-Internetseite des Bistums Osnabrück.
Ein Meilenstein in der Ökumene der vergangenen Jahrzehnte war die Beilegung des „Streites um die Rechtfertigung“, einem der Hauptgründe für die Kirchenspaltung zu Zeiten Luthers: 1999 wurde festgeschrieben, dass der Mensch allein durch die Gnade Gottes sein von Sünden geprägtes Verhältnis zu Gott wieder in Ordnung bringen kann. Auch die Charta Oecumenica (2003) und die Magdeburger Erklärung (2007), in der elf Kirchen in Deutschland wechselseitig ihre Taufen anerkennen, sind wichtige Schritte auf dem ökumenischen Weg.
Abseits der theologischen Fragen gibt es auf Ebene der Kirchengemeinden heutzutage viel ökumenische Zusammenarbeit: Gottesdienste werden gemeinsam gefeiert, Einrichtungen wie Sozialstationen oder Pflegeheime gemeinsam getragen. In manchen Gemeinden gibt es sogar nur ein Kirchengebäude, das gemeinsam genutzt wird.
Inzwischen haben sich überall im Bistum feste ökumenische Anlässe im Kirchenjahr etabliert, zum Beispiel der Weltgebetstag der Frauen, der ökumenische Jugendkreuzweg, die Gebetswoche für die Einheit der Christen, die ökumenische Bibelwoche, der Gedenktag der Lübecker Märtyrer oder der Pfingstmontag.