Ökumene

Globus
Bild: unsplash.com, Greg Rosenke

Das Wort Ökumene kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „die ganze bewohnte Erde“. Heute wird mit Ökumene die Einigung und Zusammenarbeit der unterschiedlichen christlichen Konfessionen (auch: Bekenntnisse) bezeichnet. Ziel der Ökumene ist die Einheit der Kirchen, die als Einheit in versöhnter Verschiedenheit verstanden wird. Ökumene bezieht dabei nicht nur die katholische und diverse evangelischen Kirchen mit ein, sondern auch die östlichen Kirchen.

Die ökumenische Bewegung ist, in kirchlichen Maßstäben gemessen, noch recht jung: Die Anfänge liegen im 19. Jahrhundert, als christliche Organisationen entstanden, die nach diversen Spaltungen in früheren Jahrhunderten (zum Beispiel die Trennung von katholischer und orthodoxer Kirche Anfang des 11. Jahrhunderts und die Reformation Anfang des 16. Jahrhunderts) über nationale und konfessionelle Grenzen hinweg nach Einheit strebten.

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Ein Meilenstein in der Ökumene der vergangenen Jahrzehnte war die Beilegung des „Streites um die Rechtfertigung“, einem der Hauptgründe für die Kirchenspaltung zu Zeiten Luthers: 1999 wurde festgeschrieben, dass der Mensch allein durch die Gnade Gottes sein von Sünden geprägtes Verhältnis zu Gott wieder in Ordnung bringen kann. Auch die Charta Oecumenica (2003) und die Magdeburger Erklärung (2007), in der elf Kirchen in Deutschland wechselseitig ihre Taufen anerkennen, sind wichtige Schritte auf dem ökumenischen Weg.

Abseits der theologischen Fragen gibt es auf Ebene der Kirchengemeinden heutzutage viel ökumenische Zusammenarbeit: Gottesdienste werden gemeinsam gefeiert, Einrichtungen wie Sozialstationen oder Pflegeheime gemeinsam getragen. In manchen Gemeinden gibt es sogar nur ein Kirchengebäude, das gemeinsam genutzt wird.

Inzwischen haben sich überall im Bistum feste ökumenische Anlässe im Kirchenjahr etabliert, zum Beispiel der Weltgebetstag der Frauen, der ökumenische Jugendkreuzweg, die Gebetswoche für die Einheit der Christen, die ökumenische Bibelwoche, der Gedenktag der Lübecker Märtyrer oder der Pfingstmontag.