Sehnsucht nach Hoffnung

Kerze
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Schwestern und Brüder: Haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen. Dann werden die, die euch beschimpfen, weil ihr in (der Gemeinschaft mit) Christus ein rechtschaffenes Leben führt, sich wegen ihrer Verleumdungen schämen müssen. Es ist besser, für gute Taten zu leiden, wenn es Gottes Wille ist, als für böse. Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht

1 Petrus 3,15-18 (Einheitsübersetzung von 1980)

Haben Sie ein Lebensmotto oder einen Leitsatz für Ihr berufliches Tun? Für mich als Theologen und Seelsorger bringt diese Zu-Mut-ung aus der obigen Lesung viel auf den Punkt: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig“

Das Bibelfenster

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Die Adressaten des Petrusbriefes lebten als christliche Minderheit in einer Gesellschaft, der das Christentum fremd war – das klingt wieder zunehmend aktuell, oder? Wir Christen können in diesen Zeiten froh sein, wenn überhaupt noch jemand fragt, warum und worauf wir hoffen. Auch kann und sollte ich mich das selbst immer wieder fragen: Wo ist denn meine Hoffnung? Erfüllt sie? Welchen Unterschied macht sie, woran merken es andere?

Angesichts diverser Nöte und Bedrohungen sehnen sich viele Menschen nach Hoffnung, selbst wenn die Wenigsten ausdrücklich danach fragen. Das Licht einer Kerze erhellt die Dunkelheit eines Raumes, nicht umgekehrt.

Es hat Sinn und lohnt, aus Hoffnung heraus zu leben, mancher Enttäuschung zum Trotz. Die Hoffnung der Christen geht über das Menschenmögliche und über den Tod hinaus. Zugleich muss sie sich hier und jetzt auswirken: Auf Gott zu hoffen, kann befreien und ermutigen, das Meine zu tun und anderes (Ihm) zu (über)lassen …

Martin Splett, Seelsorger in der Magdalenen-Klinik