Die Universität Osnabrück hat am 20. September 2022 den ersten Zwischenbericht zum Forschungsprojekt „Betroffene – Beschuldigte – Kirchenleitung: Sexualisierte Gewalt an Minderjährigen sowie schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen im Bistum Osnabrück“ vorstellt.
Telefon-Hotline
Rund um die Veröffentlichung der wissenschaftlichen Aufarbeitungsstudie zur sexualisierten Gewalt im Bistum Osnabrück bietet das Bistum eine Telefon-Hotline an. Dort sind vom 20. bis 24. September beratungserfahrene Mitarbeiter*innen für Gespräche erreichbar. Hier gibt es weitere Infos dazu.
Das Bistum Osnabrück hatte die Universität im vergangenen Jahr mit dieser umfangreichen Studie zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der sexualisierten Gewalt im Bistum beauftragt. Die Studie soll innerhalb von drei Jahren erstellt werden und neben einer quantitativen Analyse der Fälle sexualisierter Gewalt auch die Erarbeitung beispielhafter Fallberichte und die Beschreibung und Einordnung typischer Muster von Betroffenenschicksalen und Täterhandeln umfassen.
Der Teilbericht, der jetzt nach rund einem Jahr Forschung veröffentlicht wurde, widmet sich der Frage, ob in Verdachtsfällen sexualisierter Gewalt die Vorgehensweise von Bistumsverantwortlichen im Einklang mit Vorschriften des staatlichen und des kirchlichen Rechts stand – hier ist also das Handeln von Bischöfen und anderen Mitgliedern der diözesanen Leitungsebene im Fokus, und zwar im Zeitraum von 1945 bis heute.
Die Universität Osnabrück stellt auf ihrer Internetseite allen Interessierten den Zwischenbericht zum Herunterladen zur Verfügung: https://www.s-gewalt.uni-osnabrueck.de
Weitere Infos
- Detaillierte Informationen zur Studie gibt es auf dieser Internetseite der Universität.
- Hier finden Sie alle Kontaktdaten der unabhängigen Ansprechpersonen für Betroffene von sexualisierter Gewalt und geistlichem Missbrauch im Bistum Osnabrück.
- Anfang 2019 ist im Bistum Osnabrück das „Konzept gegen sexualisierte Gewalt und geistlichen Missbrauch im Bistum Osnabrück“ in Kraft getreten, kurz Schutzprozess. Weitere Informationen dazu gibt es hier.
- Grundlegende und aktuelle Informationen zu Prävention und Missbrauch im Bistum Osnabrück gibt es hier.
Die Aufarbeitung der sexualisierten Gewalt durch die Studie der Universität erfolgt in völliger Unabhängigkeit. Vor der Veröffentlichung des Teilberichts hatten Vertreter*innen des Bistums keinerlei Einblick in die Ergebnisse. Weder Bischof Franz-Josef Bode noch andere Mitglieder der Bistumsleitung können daher am 20. September auf einzelne Ergebnisse der Studie eingehen oder konkrete Schlüsse daraus ziehen. Das Bistum plant als Reaktion auf die Veröffentlichung der Universität eine eigene Pressekonferenz am 22. September um 11 Uhr. Hier wird sich der Bischof inhaltlich zu den Studienergebnissen äußern. Die Pressekonferenz wird live auf dem YouTube-Kanal des Bistums Osnabrück übertragen: https://www.youtube.com/bistumosna