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Am Montag erhielt ich einen versehentlichen Anruf, der noch in mir nachklingt. Denn ich bleibe bei der Frage hängen: Wofür steht die Kirche eigentlich, gerade in dieser Zeit? Ist sie in der gesellschaftlichen Wahrnehmung systemrelevant?
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Das alte Normal war vor Corona und das neue ist jeden Tag anderes. Also nicht normal. Wir leben in einem Dazwischen. Ich muss in diesen Tagen manchmal an Beppo Straßenkehrer aus dem Buch "Momo" von Michael Ende denken ...
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Der Virologe Christian Drosten hat ja vor einigen Tagen den aktuellen Umgang mit dem Corona-Virus als „Tanz mit dem Tiger“ beschrieben – und dass man schauen müsse, wo man „die Leine ein wenig lockern kann, ohne dass das Tier gleich über einen herfällt“. Ein Tiger an der Leine?
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In den vergangenen Wochen wurde ich oft nach meinem beruflichen Werdegang, nach meiner Freizeit und immer wieder nach meinem Erleben der Coronakrise gefragt und nach Tipps, wie man sie (besser) bestehen kann. Ich versuche mal einige Antworten.
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Eigentlich wollte ich die unten stehende Predigt heute auf dem Gelände des ehemaligen Konzetrationslagers Fullen bei einer Gedenkveranstaltung zu "75 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs" halten.
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Ab nächster Woche dürfen wir also allmählich wieder ... in Kirchen gemeinsam öffentlich Gottesdienste feiern ... aber natürlich nur unter "Corona-Bedingungen". Und da komme ich jetzt schon ins Nachdenken.
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In der Corona-Krise erleben wir jetzt schon sieben Wochen ohne - ohne Normalität, Sicherheit, Schule, Feiern, Händeschütteln, Gottesdienste und und und ... Trotzdem war in dieser Zeit nicht alles schlecht, findet Katharina Abeln. Denn es waren auch sieben Wochen mit!
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Viele Nachrufe können wir auf Norbert Blüm hören und lesen. Ich möchte Bekanntes nicht wiederholen. Für mich war er ein christlicher, sozialer Politiker, den wir in den derzeitigen Fragestellungen noch an vielen Orten vermissen werden.
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Es waren und sind seltsame Tage, die wir gerade erleben ... Alles ist irgendwie anders. Keine feierlichen Gottesdienste an Ostern und kein "Frohe Ostern!" auf dem Kirchenvorplatz. Keine Erstkommunion.
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Corona - leere Straßen, leere Kirchen und eine leerer Petersplatz in Rom. Eine große Leere, die allen zu schaffen macht. Doch gerade in dieser Zeit ergeben sich unglaublich viele Neuanfänge, besonders in der digitalen Welt, die gerade jetzt die Menschen zusammenhält.
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Ostern ist anders - vor allem in diesem Jahr. Offensichtlich hat die Auferstehung ihr eigenes Timing. Wir bestimmen nicht, wann sie stattfindet. Aber wir vergewissern einander hoffnungsvoll, dass sie es tun wird!