Unsterblichkeit
Bibelfenster zum 15. November 2010:
Zusammen mit Jesus wurden auch zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt. Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Dann warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich. Die Leute standen dabei und schauten zu; auch die führenden Männer des Volkes verlachten ihn und sagten: Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selbst helfen, wenn er der erwählte Messias Gottes ist. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst! Über ihm war eine Tafel angebracht; auf ihr stand: Das ist der König der Juden. Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns! Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst. Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Einheitsübersetzung, Lk 23, 32 – 43
Der Sonntag Christkönig läutet das Ende des Kirchenjahres ein.
Das Ende, das Aufhören eines Weges oder Lebensabschnittes ist für uns manchmal der Grund für Traurigkeit, Angst oder Resignation. Gewöhnlich ist mit dem Ende auch etwas beendet, abgeschlossen und nach relativ kurzer Zeit auch vergessen.
Das Evangelium des Christkönigfestes stellt uns vor das „Ende“ des Lebens Jesu, es erinnert uns an sein Sterben am Kreuz. Verweilen wir für einen Augenblick bei diesem Ende, das eine Innenseite mit Ewigkeitswert hat.
Am „Ende“ des Lebens Jesu können wir die einfache Wahrheit sehen, dass er in der Qual noch gut denkt von jedem Menschen und beten kann: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ und die Zusage von Leben und Gemeinschaft schenkt: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“.
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Immer wieder bin ich betroffen über die Tatsache dieses seines Sterbens: nicht glanzvoll, nicht ruhmvoll, aber liebevoll in der Schwäche und im Durchbruch, dass Tod nur Leben vom Leben trennt.
Folgender Text von Paul Weismantel fasst diese Gedanken zusammen:
„Du erlöst die Menschen zwischen der überheblichen Verachtung des einen
und der reuigen Bitte des anderen Schächers.
Du versöhnst die Welt im Kampf auf Leben und Tod, zwischen Erbarmen und Härte durch den Sieg der Auferstehung.
Du ziehst alle an dich als der Erhöhte, der durch Erniedrigung gegangen und dessen Herrschaft nicht von dieser Welt ist.
Du wirst wiederkommen als König, damit wir dort sind, wo auch du bist für eine ganze Ewigkeit in königlicher Würde.“
Das Ende ist nicht Ende, sondern nicht endendes Leben.
Sr. Engratia