Eine neue Chefin für Bad Iburg und Glane

Christine Hölscher, Pfarrbeauftragte im Bistum Osnabrück
Bild: Bistum Osnabrück

Ab Dezember 2019 übernimmt im Bistum Osnabrück erstmals eine Frau die Leitung einer Pfarreiengemeinschaft: Als Pfarrbeauftragte wird Christine Hölscher künftig in Bad Iburg und Glane arbeiten.

Dass sie mal eine Kirchengemeinde leiten würde, das hätte Christine Hölscher bis vor Kurzem nicht gedacht. Deswegen brauchte sie auch erst einmal ein wenig Bedenkzeit, als ihr diese Stelle angeboten wurde. „Inzwischen freue ich mich aber sehr auf die neue Aufgabe“, sagt sie. „Ich habe gemerkt, dass mir ganz viel Vertrauen entgegengebracht wird, dass da ganz viele Leute sind, die mich unterstützen und die finden: Es ist höchste Zeit, dass so eine Leitungsaufgabe auch mal von Frauen wahrgenommen wird!“

Die 52-jährige Hölscher ist seit 1991 Gemeindereferentin. In den vergangenen fünf Jahren hat sie als pastorale Koordinatorin in der Pfarrei Christus König Osnabrück gemeinsam mit einem Pfarrer das Gemeindeleben organisiert. „Das war sicher eine gute Vorbereitung auf die Stelle in Bad Iburg und Glane, denn auch in Osnabrück hatte ich zum Beispiel schon die Verantwortung für Finanzen und Personal“, erzählt Hölscher. In ihrer neuen Position wird nun die Verantwortung für eine ganze Pfarreiengemeinschaft bei ihr liegen. „Es ist schön, dass ich jetzt diese Aufgabe habe“, freut sich Hölscher. „Eine Frau als Pfarrbeauftragte – das hat auf jeden Fall Vorbildcharakter. Nicht, dass Frauen Leitungsaufgaben per se besser erfüllen als Männer, aber sie können es genau so gut – mit anderen Blickwinkeln und Sozialisationen, die in einer solchen Aufgabe sicher bereichern.“

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Dennoch sieht Christine Hölscher sich und die Kirche noch am Anfang eines Weges: „Mein Einsatz als Pfarrbeauftragte ist eine Möglichkeit, die uns das Kirchenrecht als Notparagraph bietet. Ich hoffe, dass das nur eine Zwischenstufe ist. Richtig wäre, wenn Frauen nicht nur im Notfall Leitungsaufgaben zugestanden würden, sondern wenn sich irgendwann an der grundsätzlichen Struktur etwas ändern würde. Aber das geht wohl nur so: indem wir Spielräume erweitern und immer mehr Frauen an Verantwortungs- und Entscheidungsprozessen beteiligen. Ich bin optimistisch, weil ich glaube, wir sind da gerade an einem Punkt in der katholischen Kirche, an dem sich wirklich viele Menschen – Frauen und Männer – wünschen, dass sich etwas bewegt.“

An ihrer Arbeit in der Gemeinde mag Christine Hölscher vor allem, dass sie Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Lebenssituationen mit der Frohen Botschaft in Kontakt bringen kann: „Ich möchte, dass sie spüren, dass diese Botschaft etwas mit ihrem Leben zu tun hat!“ Und das sei keine Einbahnstraße, fügt sie hinzu. „Ich begleite und unterstütze die Menschen und die geben Stärke an mich zurück und festigen so auch meinen Glauben“, berichtet sie von ihren bisherigen Erfahrungen. Dass es so auch in Bad Iburg und Glane laufen wird, ist sich Christine Hölscher fast sicher, denn sie kennt und schätzt die Gemeinden schon lange: von 2000 bis 2014 hat sie hier bereits als Gemeindereferentin gearbeitet. Jetzt geht sie dort mit einem neuen Team an den Start – neugierig, mit Respekt vor der Aufgabe, aber sehr zuversichtlich.

Im Video beantwortet Christine Hölscher kurze Fragen zu Gott und der Welt – spontan und ungeschnitten:

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