Gemeinsam Frieden schaffen
Schon zu Weihnachten, aber vor allem zum Beginn eines neuen Jahres, ist er aktuell: der Wunsch nach Frieden. „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Seine Herrschaft ist groß und der Friede hat kein Ende.“ (Jesaja 9,5-6) Eine wunderbare Verheißung, die vor über 2000 Jahren gemacht wurde – und die sich leider immer noch nicht erfüllt hat. Denn so wie Jesus Christus in Armut geboren, bedroht, verfolgt und schließlich getötet wurde, so geht es auch heute noch unzähligen Menschen auf der ganzen Welt.
Gottes Reich liegt noch im Argen: Während viele gemeinsam mit der Familie ein friedliches Fest genossen haben, mit gutem Essen und schönen Geschenken, sterben anderswo Menschen durch Hunger und Gewalt, werden verfolgt und vertrieben. Während einige mit Freunden, Feuerwerk und großen Erwartungen ins neue Jahr gehen, haben andere kein Dach über dem Kopf, sind einsam und wagen kaum mehr, zu träumen.
Welttag des Friedens
Seit 1968 begeht die katholische Kirche am 1. Januar den Welttag des Friedens, zu dem es jedes Jahr eine Botschaft des Papstes gibt. Anlässlich des 55. Welttags des Friedens 2023 fordert Papst Franziskus dazu auf, gemeinsame Wege des Friedens zu erkunden, denn: „Nur gemeinsam, in Geschwisterlichkeit und Solidarität, sind wir in der Lage, Frieden zu schaffen, Gerechtigkeit zu gewährleisten und die schmerzlichsten Ereignisse zu überwinden.“
In seiner aktuellen Botschaft blickt der Papst zurück auf die vergangenen Jahre mit Corona und stellt fest: „Covid-19 hat uns in eine tiefe Nacht gestürzt, unser normales Leben destabilisiert, unsere Pläne und Gewohnheiten durcheinandergebracht, die scheinbare Ruhe selbst der privilegiertesten Gesellschaften auf den Kopf gestellt, Verwirrung und Leid verursacht und den Tod so vieler unserer Brüder und Schwestern verursacht.“ Darüber Hinaus habe Covid-19 ein allgemeines Unwohlsein verursacht, das sich in den Herzen vieler Menschen und Familien eingenistet habe, mit nicht zu vernachlässigenden Folgen, die durch lange Zeiten der Isolation und verschiedene Freiheitseinschränkungen verstärkt wurden.
Weitere Infos
- Hier können Sie die komplette Botschaft zum Weltfriedenstag 2023 nachlesen.
- Einen Blogbeitrag zum Thema von Domkapitular Theo Paul lesen Sie hier.
- Am 1. Januar wird auch der „Afrikatag“ begangen. Dieser Tag wurde 1891 von Papst Leo XIII. eingeführt und gilt als die älteste gesamtkirchliche Kollekte der Welt. Sie wurde ins Leben gerufen, um Spenden für den Kampf gegen die Sklaverei zu sammeln. Heute steht die Kollekte rund um diesen Tag für Hilfe zur Selbsthilfe. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Spende gibt es hier: www.missio-hilft.de
Aber der Papst sieht auch Zeichen des Lebens und der Hoffnung, die die Gesellschaft aufgreifen könne, um voranzukommen und zu versuchen, die Welt zu verbessern. Seiner Meinung nach ist die größte Lektion, die Covid-19 hinterlässt, die Erkenntnis, „dass wir alle einander brauchen, dass unser größter, wenn auch zerbrechlichster Schatz die menschliche Geschwisterlichkeit ist, die auf unserer gemeinsamen Gotteskindschaft beruht“.
Frieden in der Ukraine und weltweit
Diesen Gedanken bezieht Papst Franziskus auch auf die aktuelle Lage, in der viele Menschen auf der Welt durch den „Virus des Kriegs“ in der Ukraine betroffen seien, denn dieser verbreite Unsicherheit, nicht nur für die direkt Betroffenen, sondern in diffuser und unterschiedsloser Weise für alle, auch für diejenigen, die Tausende von Kilometern entfernt unter seinen Nebenwirkungen leiden. Auch diese könnten gemildert werden, wenn Menschen sich „im Lichte des Gemeinwohls begreifen, mit einem Gemeinschaftssinn, das heißt als ein ‚Wir‘, das offen ist für eine allumfassende Geschwisterlichkeit.“ Alle seien dazu aufgerufen, den Herausforderungen der Welt mit Verantwortung und Mitgefühl zu begegnen.
Konkret heiße das beispielsweise: „Wir müssen uns erneut mit der Gewährleistung einer öffentlichen Gesundheitsversorgung für alle befassen; Friedensaktionen fördern, um den Konflikten und den Kriegen ein Ende zu setzen, die fortwährend Opfer und Armut verursachen; uns konzertiert um unser gemeinsames Haus kümmern sowie klare und wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels treffen; den Virus der Ungleichheit bekämpfen sowie Nahrung und menschenwürdige Arbeit für alle sicherstellen und diejenigen unterstützen, die nicht einmal einen Mindestlohn erhalten und sich in großen Schwierigkeiten befinden.“
Der Papst meint: Alle könnten ein Werkzeug dieser Friedensinitiative werden. Also: Helfen Sie mit Ihrem Engagement und glauben Sie an den Frieden! Denn „Selig sind die, die Frieden stiften; sie werden Söhne Gottes genannt werden.“ (Matthäus 5,9)