Ich mag Memo-Boards, mag die Möglichkeit, mir kleine feine Dinge – Postkarten, Absprachen, Fotos – unkompliziert an die Wand zu pinnen. Unlängst bekam ich einen neuen Magneten geschenkt: „Es hört nie auf, dass man sich etwas ausdenken muss“. Wie wahr!
Wir stehen mitten im Sturm: Die Welt brennt – keine Frage – und die Kirche auch. Derzeit ist das katholische Leben wahnsinnig anstrengend. Die Nachwirkungen des Eklats beim Synodalen Weg stecken allen tief in den Knochen, die Austrittswelle wächst, die Veröffentlichung der Aufarbeitungsstudie in unserem Bistum läuft.
Über die Autorin
Martina Kreidler-Kos ist Leiterin des Osnabrücker Seelsorgeamts. Ihr liegen die großen Fragen der Kirche am Herzen – aber auch die kleinen, alltäglichen und nur scheinbar nebensächlichen Dinge.
Man könnte sich in eine Ecke setzen und weinen, man könnte sich auf die Straße stellen und toben. Man könnte aber auch die Nerven behalten und den Gestaltungsspielraum ausloten, der da ist. Oder neuen schaffen. Wie wohl tun jetzt die, die sich weigern, unterzugehen. Die mit Geduld und Hoffnung, Verstand und Herzblut versuchen, Lösungen zu finden, nicht lammfromm, sondern quasi löwenfromm: mutig, einfallsreich, stark. Die nicht aufhören, sich etwas auszudenken.