Kontroverse Diskussionen

Notre Dame in Flammen
Bild: unsplash.com, Nivenn Lanos

Tagelang weltweite Betroffenheit. Die berühmte Kathedrale brennt, Feuer zerstört Turm und Dachstuhl. Das „Herz von Paris“ steht in Flammen. Präsident Emmanuel Macron äußert das ehrgeizige Ziel: In fünf Jahren soll der Wiederaufbau der Kathedrale abgeschlossen sein. Spendenaufrufe und Spendenzusagen überschlagen sich. Konzerne sagen viel Geld zu für den Wiederaufbau von Notre Dame.

Eine kontroverse Diskussion über die Rettung des nationalen und europäischen Denkmals setzt ein, ein Konflikt zwischen der Unterstützung von Obdachlosenorganisationen und einem neuen Dach für die Kirche. Mir kommen die Diskussionen vertraut vor. In den zurückliegenden Jahren hat es in unseren Gemeinden vergleichbare Debatten gegeben. Es ist gut, wenn um den glaubwürdigen und zukunftsfähigen Weg gestritten wird. Mittlerweile bin ich sehr kritisch, wenn kulturelle Bauwerke (Kathedrale) gegen soziale Diakonie (Obdachlosenarbeit) ausgespielt werden. Sie brauchen sich doch gegenseitig.

Über den Autor

Theo Paul ist Generalvikar und damit Stellvertreter des Bischofs und Leiter der Verwaltung des Bistums. In seinen Blogbeiträgen greift er gerne aktuelle Themen auf.

Unsere großen Hilfswerke (Misereor und die anderen) bekommen den Hauptteil ihrer Spenden von Normalverdienern. Und in Osnabrück etwa setzen sich Woche für Woche Rentner*innen in der Obdachlosenarbeit ein. Sie setzen sich ein für ein Dach für unsere Seele (Kathedrale) und für unseren Körper (Wärmestube).

Ich möchte nicht in einer Welt ohne Kathedralen leben. Darum bin ich dankbar für die Initiativen zum Wiederaufbau von Notre Dame. In diesen Kathedralen wird immer wieder das Evangelium von Barmherzigen Samariter vorgelesen. Wir werden dort auf besondere Weise mit der Obdachlosigkeit von Menschen konfrontiert, ob gelegen oder ungelegen.

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