Seniorenarbeit ist Ehrensache!

Senioren
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Kaffee trinken, gemütlich plaudern und zwischendurch mal ein Ausflug in die nähere Umgebung, außerdem Liederabende, Adventsfeiern und Gottesdienste – so sehen viele Programme für Seniorengruppen in Kirchengemeinden aus. Das Meiste davon ist nur möglich, weil es Ehrenamtliche gibt, die diese Veranstaltungen organisieren und dazu einladen.

Damit das funktioniert, unterstützt im Bistum Osnabrück das Diözesanforum Seniorenarbeit als Vertretungsgremium der ehrenamtlich Verantwortlichen für Seniorenarbeit auf Bistumsebene. Das Forum wurde 2009 vom Bischof offiziell als Sprecherorgan für die Seniorengruppen in Kraft gesetzt. Es vertritt die Interessen von rund 250 Gruppen und damit von etwa 5.000 Seniorinnen und Senioren im Bistum.

Hiltrud Roelfes

Das Diözesanforum organisiert regelmäßige Vernetzungstreffen und kümmert sich beispielsweise um Angebote zur Weiterbildung, wie das jährliche Austauschforum für Leiterinnen und Leiter von Seniorengruppen im Bistum. Dort werden Ideen für Aktionen und Veranstaltungen besprochen und es gibt thematische Impulse zu Themen wie Pflege oder Öffentlichkeitsarbeit. „Es ist schön, von anderen Seniorengruppen zu hören, sich über Erfahrungen auszutauschen und Anregungen zu erhalten: Was macht ihr denn, was läuft bei euch gut, was ist bei uns vielleicht noch möglich?“, erzählt Hiltrud Roelfes. Die 68-Jährige ist Sprecherin des Forums und engagiert sich bereits seit 2015 in der Seniorenarbeit. Neben den Austauschtreffen gestaltet das Diözesanforum Seniorenarbeit jedes Jahr eine Arbeitshilfe zum Glaubenstag der Senioren – ein Heft mit vielen Anregungen für die Gestaltung von Gottesdiensten und Veranstaltungen zum aktuellen Jahresthema, z.B. zur demenzsensiblen Seniorenarbeit oder zu Frauen in der Bibel.

Hermann Schröder
Hermann Schröder

Eine weitere wichtige Aufgabe des Diözesanforums sei, die Anliegen der Senioren in der Kirchengemeinde zu vertreten, sagt Hermann Schröder. Der 78-Jährige ist seit seiner Kindheit ehrenamtlich aktiv und arbeitet seit 2010 im Diözesanforum mit. Er sagt: „In den Gemeinden wird viel investiert in Mutter-Kind-Gruppen und so weiter und das ist auch gut, aber dass es auch ältere Leute gibt, wird oft vergessen – wir sind ja eine große Gruppe, die größte noch in der Kirche, und wollen nicht nur gesehen werden, wenn es darum geht, dass bei der Kollekte noch was in den Pott kommt!“ Deswegen hat das Diözesanforum vor kurzem z.B. auch Leitlinien für das Miteinander von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen in Kirchengemeinden verabschiedet. „Hauptamt stärkt Ehrenamt“, fasst Hiltrud Roelfes diese zusammen. Das sei gerade dieser Tage wichtig, denn auch in der ehrenamtlichen Seniorenarbeit gibt es Nachwuchssorgen.

Christiane van Melis

Christiane van Melis
Diözesanreferentin für das 3. & 4. Lebensalter
Domhof 12
49074 Osnabrück
0541 318-217
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Seniorenarbeit beginne eigentlich mit dem Eintritt in den Ruhestand, aber das seien nicht die, die in den Seniorengruppen sind, berichtet Hermann Schröder: „Alle wollen alt werden, bloß keiner will alt sein“ sagt er – das sei in der Seniorenarbeit ein großes Thema. „Da trifft man Leute, 70 Jahre, voll aktiv, machen alles Mögliche, aber wenn man die dann anspricht für die Seniorengruppen, sagen sie: Nee, ich bin doch noch nicht alt, das ist nix für mich.“

In vielen Kirchengemeinden des Bistums gibt es inzwischen spezielle Gruppen für die Generation 60 plus – die jungen Alten. Das Programm in diesen Gruppen richtet sich an fitte Rentnerinnen und Rentner: Es wird gewandert und geradelt oder die Mitglieder treffen sich zu kulturellen Veranstaltungen. Diese Gruppen mit den 80- oder 90-Jährigen in seiner Seniorengruppe zu kombinieren, sei schwer, berichtet Schröder: „Die Interessen sind einfach zu unterschiedlich.“ Trotzdem ermutigt er: „Zu uns sollen alle kommen! Die, die sich manchmal einsam fühlen, aber auch alle, die noch fit sind – es macht nämlich Spaß, sich zu engagieren, eine kleine Verantwortung zu übernehmen. Dass nicht nur für einen was gemacht wird, sondern man auch gemeinsam aktiv ist.“

Weitere Infos

  • In vielen Kirchengemeinden des Bistums Osnabrück gibt es Gruppen für jüngere und Gruppen für ältere Senioren. Wer teilnehmen oder sich engagieren möchte, bekommt Kontakte zu den Gruppen über das Diözesanforum Seniorenarbeit oder bei der Kirchengemeinde vor Ort.
  • Weitere Arbeitshilfen zum Glaubenstag der Senioren und andere Materialien für die Seniorenarbeit erhalten 2023 Sie bei der Diözesanreferentin für das 3. & 4. Lebensalter, Christiane van Melis: c.vanmelis@bistum-os.de
  • Eine Chronik der Seniorenarbeit im Bistum (1982 bis 2021) können Sie hier herunterladen.
  • Weitere Informationen zum Diözesanforum Seniorenarbeit im Bistum Osnabrück finden Sie hier.

Ihrer Erfahrung nach sei in den Gruppen für Ältere vor allem der Austausch wichtig, ergänzt Hiltrud Roelfes: „Die Seniorinnen und Senioren freuen sich auf die gemeinsamen Treffen. Die Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, Gemeinschaft zu erleben, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Bei Kaffee und Kuchen werden viele Gespräche geführt und Informationen ausgetauscht. Immer wieder erinnern sich alle gerne an frühere Erlebnisse und Begegnungen.“ Auch sie betont, dass die Seniorengruppen offen sind für alle Interessierten und neue Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind herzlich willkommen!