Was wirklich zählt

Seifenblasen
Bild: pixabay.com, Alexas_Fotos

Amen, amen, ich sage euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Johannes 10,1-10

 

Ganz schön still zurzeit. Bei meinem Namen gerufen werden?
Die Momente kann ich momentan an einer Hand abzählen.
Das lässt auch mich nicht unberührt: die soziale Distanzierung macht etwas mit mir und meinem Blick auf mein Leben.
Da kann ich noch so vernetzt sein, noch so oft telefonieren oder schreiben: Es bleibt viel Zeit für mich und meine Gedanken. Und auch bei mir schleicht sich in diesen Wochen manchmal ein leises Gefühl von Einsamkeit ein.
Wo ist denn da die Stimme, die mich beim Namen ruft, mag man sich fragen. Wo ist denn da das Leben in Fülle, von dem Jesus spricht?

Unter dem Hashtag #waswirklichzählt hat sich die Diözesanstelle Berufe der Kirche Osnabrück in der vergangenen Woche an einem Perspektivwechsel versucht. Auf ihrem Instagram-Kanal wollte sie den Fokus auf genau diese Fragen lenken: Was zählt wirklich im Leben? Und zwar aus einer positiven Blickrichtung!
So wurde dort zum Beispiel gefragt: Wie bist du verwurzelt, was gibt dir Kraft? Was lässt dein Leben gerade prickeln? Woher weißt du, was „dein Ding“ ist?
Alles Fragen, die mit dem großen Thema „Berufung“ zu tun haben – und die auf den Weltgebetstag um geistliche Berufungen am 2. und 3. Mai aufmerksam machen sollten.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

Haben Sie eine Frage? Oder eine ganz andere Idee zum Thema?

Dann schreiben Sie uns!
An bibelfenster@bistum-os.de

Um Berufung geht es schließlich auch im heutigen Bibeltext. Die Schafe werden von ihrem Hirten einzeln beim Namen gerufen und sie folgen diesem Ruf, „denn sie kennen seine Stimme“.
Wie die Schafe sind auch wir bei unserem Namen gerufen. Jede und jeder ist gemeint, einzeln und einzigartig. Auch für uns geht es um nichts geringeres, als um ein Leben in Fülle. Was für eine Hoffnung, was für eine Verheißung!

Aber, Jesus wäre nicht Jesus, wenn sein Gleichnis nicht auch einen Haken hätte: Nur seine Stimme zählt, nur er ist die Tür zu einem Leben in Fülle. Ohne ihn ist die Verheißung hinfällig.
Das Ziel deutlich vor Augen, müssen wir uns also nur noch für die richtige Stimme, für den richtigen Weg entscheiden.
Nur noch?

Zugegeben, keine leichte Wahl. Aber am Ende geht es doch bei all unseren Bemühungen im Leben immer wieder um diese zentrale Entscheidung: Wozu bin ich mit meinen Talenten gerufen?
Und: Wie möchte ich auf diesen Ruf antworten?

Im Kern geht es um das, #waswirklichzählt.

Weitere Infos

Um das, was wirklich zählt, geht es auch beim gemeinsamen Gebetsnetzwerk der Berufungspastoral  „Werft die Netze aus“. Dazu gibt es hier mehr Informationen.

Anne Wolters