Woche für das Leben: Eröffnung in Osnabrück

Woche für das Leben: Eröffnung in Osnabrück
Bild: © Finn Hafemann/ istockphoto.com

Die bundesweite Eröffnung der ökumenischen „Woche für das Leben“ findet in diesem Jahr am 22. April in Osnabrück statt. Die Aktion steht unter dem Motto „Generation Z(ukunft). Sinnsuche zwischen Angst und Perspektive“ und beschäftigt sich mit Sorgen und Nöten von Jugendlichen und jungen Menschen.

Aktionen und Veranstaltungen in der Woche vom 22. bis 29. April wollen Zuspitzungen schwieriger Lebenswelten der Generation Z thematisieren, also junger Menschen zwischen 15 und 30 Jahren. Denn Studien zeigen: Deren psychische Belastung ist durch Corona, Krieg und Klimawandel so hoch wie nie. Neben den Gründen für Unsicherheiten und Ängste dieser Generation spielt in der Woche für das Leben vor allem auch die Frage nach einer guten Begleitung jungen Menschen eine große Rolle – und die Frage, wie zukunftseröffnende Perspektiven (wieder) ermöglicht werden können.

Weitere Infos

  • Die Eröffnung der Woche für das Leben findet am Samstag, 22. April, in Osnabrück statt. Sie beginnt um 14.00 Uhr mit Workshops von und mit Jugendlichen in der Franz-von-Assisi-Schule in Osnabrück (Kleine Domsfreiheit 7). Zur Teilnahme ist keine Anmeldung nötig!
  • Danach findet um 17.00 Uhr im Dom der ökumenische Festgottesdienst zur Eröffnung statt: Es nehmen teil: Präses Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Weihbischof Johannes Wübbe, Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, und Regionalbischof Friedrich Selter, Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover, Sprengel Osnabrück. Musikalisch wird der Gottesdienst gestaltet von dem Chor „Voices of Worship“.
  • Noch mehr Infos zur „Woche für das Leben“ finden sich hier online.

Während der Eröffnung in Osnabrück wird es für Jugendliche und junge Erwachsenen verschiedene Workshops geben, bei denen es um das Leitwort der Woche für das Leben geht und zu denen man ohne Anmeldung kommen kann. Die Themen sind: „Earth Day. Die Welt ist zu schön zum Aussterben“; „Shit happens – Stark durch Krisen“; „Aus Alt mach Neu“ und „Flucht. Zwei Heimatherzen schlagen in der Brust“. Das Angebot zum Thema „Flucht“ hat der BDKJ Diözesanverband Osnabrück in Kooperation mit dem Verein Deutsch-Syrischer Austausch Osnabrück organisiert. Mit dabei ist Abd Alrahman Aloped, der selbst 2015 aus Syrien flüchtete. Heute arbeitet er als sozialpädagogischer Assistent und ist Vorsitzender des Vereins Deutsch-Syrischer Austausch Osnabrück. Im Interview erzählt er über die Lage von geflüchteten Jugendlichen und über das Programm am 22. April:

Abd Alrahman Aloped

Die Woche für das Leben beschäftigt sich in diesem Jahr mit den Sorgen und Problemen von Jugendlichen. Was sind die größten Schwierigkeiten von geflüchteten Jugendlichen in Deutschland?

Meiner Meinung nach sind die größten Schwierigkeiten, mit denen geflüchtete Jugendliche in Deutschland konfrontiert sind, die Integration und Anpassung an das Leben in einem neuen Land. Insbesondere in Deutschland beschäftigen sie Bildungsherausforderungen, Sprachbarrieren, kulturelle Unterschieden und insbesondere Diskriminierung und Vorurteile.

Wie haben die Pandemie und der Krieg in der Ukraine das Leben von Geflüchteten in Deutschland verändert?

Die Pandemie hat dazu beigetragen, dass geflüchtete Menschen in Deutschland einige Zeit lang weniger Kontakt zur Gesellschaft hatten und dadurch auch der Lernprozess der Sprache eingeschränkt wurde. Der Krieg in der Ukraine hat viele Menschen gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen und als Geflüchtete in andere Länder zu gehen. In Deutschland hat die Inflation das Leben von Menschen mit niedrigem Einkommen oder solchen, die auf der Suche nach Jobs sind, erschwert und finanzielle Probleme und Existenzsorgen verursacht, was sich negativ auf das Leben einiger geflüchteter Menschen ausgewirkt hat.

Ihr Workshop bei der Eröffnung der Woche für das Leben heißt „Flucht – zwei Heimatherzen schlagen in der Brust“. Wie gehen Sie mit dieser Zerrissenheit im Alltag um und wie thematisieren sie das im Workshop?

Im Alltag gehe ich mit dieser Zerrissenheit um, indem ich versuche, sowohl meine Heimat als auch mein Leben in Deutschland zu schätzen und zu respektieren. Im Workshop selbst werden Informationen zum Thema Flucht weitergegeben. Es wird auch über die Bedeutung von Heimat gesprochen und es gibt eine offene Frage- und Antwortrunde. Außerdem werden von 22 Bildern, die von einem Künstler in Syrien gemalt wurden, acht ausgewählt, die bei der Abschlusspräsentation am Nachmittag gezeigt werden.

Was wünschen Sie sich als Geflüchteter von den Menschen hier in Deutschland?

Als Geflüchteter wünsche ich mir eine respektvolle Behandlung, Chancengleichheit, Integration und Teilhabe in der Gesellschaft sowie Offenheit und Toleranz von der Gesellschaft.