Wenn sich Warten mehr als lohnt
Bibelfenster zum 27. Dezember 2013:
Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.
Einheitsübersetzung, Matthäus 1, 18-21.24
Moment mal! Das kenne ich doch: In einigen Begegnungen habe ich erfahren, dass der Vater eines Kindes seine Freundin verlassen wollte. Sozusagen: Ich habe damit nichts zu tun! Hätte es bei Josef genauso kommen können?
Da hilft auch die biblische Botschaft nicht weiter: Er wolle sie nicht bloßstellen. Was denn sonst, wenn er sich aus dem Staub gemacht hätte? Was wäre dann aus Maria geworden, dem Mädchen, das unverheiratet schwanger geworden war? Gesteinigt oder zumindest verachtet, ohne Zukunft als allein erziehende Mutter?
Wie bloß herauskommen, aus diesem Dilemma?
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Einer hat ihn ins Gebet genommen: Mein guter Freund Josef, so geht das nicht! Du weißt doch gar nicht, was aus eurem Kind mal werden wird. Und du willst ein frommer Jude sein, der möglicherweise die Mutter des erhofften Messias im Stich lässt? So geht das nicht. Also: Überdenke noch einmal deine Position. Gehe ohne Angst das Risiko einer unklaren Vaterschaft ein. Es kann sein, dass auch du reich beschenkt wirst mit diesem Kind. Raff dich auf und geh zu Maria; deine Unsicherheiten werden bald in Freude umgemünzt. Das wirst du in wenigen Monaten erfahren.
Das waren die Überlegungen am – wenn ich das so sagen darf – 25. März jenes Jahres. Und in dieser Woche feiern wir wie damals den 25. Dezember. Neun Monate Warten haben sich gelohnt!
Klaus Warning, Pastor in Teilzeit
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